Sonntag, 21. Juli 2013

Spielen oder Sterben

"Spielen oder Sterben" - "Spelen of sterven" ist ein Film von Frank Krom (Regie und Drehbuch) aus dem Jahr 1990 und beruht auf einer Story von Anna Blaman.

Der junge und introvertierte Kees (Geert Hunaerts) ist ein stiller Junge, der von seinen Klassenkameraden ständig gemobbt wird. Damit nicht genug gestraft, verliebt sich Kees ausgerechnet in den großmäuligen Charel (Tjebbo Gerritsma), den Sportstar der Klasse und Anführer der meisten Streiche gegen Kees.

Kees nimmt die Erniedrigungen wortlos hin, deckt Charel sogar gegenüber den Lehrern und lässt diesen auch seine Hausarbeiten abschreiben. Insgeheim möchte er Charel für sich gewinnen und lädt ihn auch einen Tages zu sich nach Hause ein, als seine Eltern nicht da sind. Doch Charel ist ein echter Kotzbrocken, der Kees nur provoziert und demütigt. Der Besuch endet in einer gewalttätigen Auseinandersetzung, die Kees nachhaltig verstört und zu einer Tragödie führt.

Also das muss man erstmal verdauen. Selten habe ich einen so tragischen, traurigen und düsteren Film gesehen, der zwar nur 48 Minuten Laufzeit hat, aber dem Zuschauer so einiges abverlangt. Dieser kleine holländische Film von Frank Krom aus dem Jahr 1990 ist zwar etwas dunkel gehalten und die Bilder haben nicht die beste Qualität, aber der Film nimmt einen sofort gefangen.

Es sind schmerzhafte Bilder, die hier gezeigt werden, von den grausamen Mitschülern, die immer unbedingt ein wehrloses Opfer brauchen, um sich selbst stärker zu fühlen. Dass die blökende Meute nur in der Gruppe funktioniert, ist allerdings auch klar, jeder für sich ist nur ein kleines Würstchen. Lediglich Charel sticht aus der Masse heraus, er ist sich selbst genug und braucht keine Bestätigung. Dumm nur, dass sich der arme Kees gerade in ihn verguckt hat. Das kann nur böse enden.

Dieser bemerkenswerte Film ist nun auf der DVD "Coming of Age Vol. 5" erschienen, zusammen mit fünf weiteren Bonusfilmen, die aber sehr viel kürzer sind. Diese fünf Kurzfilme sind zwar von unterschiedlicher Qualität, aber doch auch sehr sehenswert. Irgendwo habe ich gelesen, dass diese teilweise auch schon auf anderen Kurzfilmsammlungen enthalten sind. Keine Ahnung, aber diese kleinen Filmchen kann man sich gut ansehen, da ist für jeden etwas dabei.

Insgesamt gesehen ein kleines DVD-Highlight, besonders der holländische Beitrag, der wirklich unter die Haut geht. Sehr empfehlenswert.

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