"Interior. Leather Bar." ist ein Film von James Franco und Travis Mathews aus dem Jahr 2013. Das Drehbuch stammt von Travis Mathews. Der Film beschäftigt sich mit dem Film "Cruising" von William Friedkin aus dem Jahr 1980, genauer gesagt mit den vierzig Minuten, die damals der Zensur zum Opfer gefallen sind.
Spannendes Projekt, oder? Nun, leider nicht, aber der Reihe nach. Niemand weiß genau, was in diesen legendären vierzig Minuten Film zu sehen war. Also dachten sich Franco und Mathews einfach Szenen aus, wie es hätte sein können. Der Mythos "Cruising" funktioniert ja auch heute noch, ich persönlich halte ihn für einen der besten Filme überhaupt, doch alle Fans des Originals sollten lieber einen großen Bogen um "Interior. Leather Bar." machen.
Szenen aus "Cruising" kommen hier auch gar nicht vor, es geht hier in erster Linie darum, über das Projekt an sich zu reden. Nicht das Projekt "Cruising", nein, nur das Projekt "Interior. Leather Bar." Und es geht um James Franco. Eigentlich geht es hauptsächlich um James Franco, weil der ja so ein cooler Typ ist und alle Anwesenden ja auch nur wegen ihm dabei sind, denn ohne ihn würden sie ja nie in so einem "Schwulen-Projekt" mitwirken. Ich kann gleich nicht mehr...
Francos Kumpel und Hauptdarsteller Val Lauren soll die Rolle übernehmen, die im Original von Al Pacino gespielt wurde. Angeblich soll er Al Pacino ähnlich sehen. Ja klar, aus hundert Metern Entfernung und mit geschlossenen Augen oder zumindest einem schlimmen Sehfehler, dann passt er super in die Rolle. Egal, der eher unsympathische Lauren hat sowieso nichts zu spielen, es wird nur über die Rolle gequatscht. Mit den anderen unwichtigen Darstellern wird darüber diskutiert, wie weit sie vor der Kamera gehen würden und da macht sich bei den Meisten schon die nackte Angst bemerkbar. Gebetsmühlenartig reden sie sich aber ein, dies sei schließlich ein Kunst-Projekt und immerhin wäre ja auch James Franco dabei. Dann muss ja alles gut sein.
Was nun die Dialoge in diesem Unsinn angeht, da hoffe ich doch sehr, dass diese ironisch gemeint waren, denn die offene Homophobie hat mich schon sprachlos gemacht. Gut, es wird hauptsächlich dummes Zeug geredet, es gibt verwackelte Bilder und weil Travis Mathews dabei ist, werden auch noch ein paar Schwänze gezeigt. Das alles dauert gut sechzig Minuten, die sich aber sehr viel länger anfühlen. "Multitalent" James Franco sollte sich in Zukunft lieber auf das konzentrieren was er wirklich kann, was immer das auch sein mag. Dieses ganze Projekt ist jedenfalls nichts weiter als ein Griff ins Klo und kann getrost ignoriert werden.
Wer sich für "Cruising" interessiert, der sollte sich lieber mal wieder das Original anschauen, gerne auch den sehr empfehlenswerten Audio-Kommentar von William Friedkin anhören, damit ist man sehr gut bedient. Diesen Unsinn hier vergessen wir aber lieber gleich wieder.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen