Samstag, 25. Februar 2012

Angèle und Tony

"Angèle und Tony" ist ein Film von Alix Delaporte (Regie und Drehbuch) aus dem Jahr 2010.

Die junge Angèle (Clotilde Hesme) hat gerade zwei Jahre im Gefängnis verbracht und ist nun auf Bewährung raus. Ihr kleiner Sohn Yohan (Antoine Couleau) lebt inzwischen bei seinen Großeltern, die auch das Sorgerecht für ihn beantragen. Angèle zieht in ein kleines Dorf in der Normandie. Sie gibt eine Kontaktanzeige auf, weil sie einen Mann sucht. Einen Mann, den sie heiraten kann, um dann ihren Sohn zu sich holen zu können.

Sie trifft auf Tony (Grégory Gadebois), einen wortkargen und etwas übergewichtigen Fischer, der nach dem Tod seines Vaters wieder bei seiner Mutter Myriam (Evelyne Didi) wohnt. Tony macht sich keine Hoffnungen, bei Angèle landen zu können und auf ihre sexuellen Avancen geht er nicht ein. Gegen den Willen seiner Mutter stellt er sie aber als Verkäuferin ein und nach einigen Anlaufschwierigkeiten macht sich Angèle auch ganz gut. Sie zieht in das Haus ein, auch wenn Myriam noch skeptisch ist.

Nach und nach kommen Angèles Geheimnisse ans Licht, doch sie hat sich inzwischen einen festen Platz im Herzen der Anwesenden erarbeitet und kann mit deren Unterstützung rechnen. Die Beziehung zu Tony wird fester und er will Angèle auch heiraten. Obwohl beide auf den ersten Blick so völlig verschieden wirken, entwickelt sich zwischen ihnen eine starke Vertrautheit. Und auch Yohan kann wieder eine Beziehung zu seiner Mutter aufbauen.

Das ist ein schöner kleiner Film, der nicht vieles erklärt, aber trotzdem irgendwie überzeugen kann. Eigentlich ist das ein kleines Märchen, in dem wenig gesprochen wird, das aber über seine Bilder sehr gut funktioniert. Die raue und schöne Küstenlandschaft spricht hier für sich und nimmt den Zuschauer gefangen. Mir hat es gut gefallen und deshalb lasse ich hier auch jeden kritischen Gedanken beiseite. Manchmal muss man auch so etwas einfach genießen können.

Insgesamt gesehen ein herzerwärmender kleiner Film, der sehr gut gespielt ist. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Empfehlenswert.
   

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