Sonntag, 19. Februar 2012

Restless

"Restless" ist ein Film von Gus Van Sant aus dem Jahr 2011. Das Drehbuch stammt von Jason Lew.

Der junge Enoch (Henry Hopper) lebt in einer ruhigen Gegend in Portland und geht gern auf Trauerfeiern ihm unbekannter Personen. Bei einer dieser Feiern lernt er die junge Annabel (Mia Wasikowska) kennen, die er kurze Zeit später wieder trifft. Sie kommen ins Gespräch und sind sich sympathisch, auch weil sie viel verbindet, wie sich schnell herausstellen wird.

Enoch hat vor ein paar Jahren seine Eltern bei einem schweren Verkehrsunfall verloren, er selbst lag danach mehrere Monate im Koma. Nun lebt er bei seiner Tante, geht nicht mehr zur Schule und sein einziger Freund ist Hiroshi (Ryo Kase), ein japanischer Kamikaze-Pilot, der im zweiten Weltkrieg gestorben ist und der ständig in seiner Nähe ist.

Annabel lebt zusammen mit ihrer älteren Schwester und ihrer Mutter. Sie hat einen Gehirntumor und nur noch etwa drei Monate zu leben. Die beiden Außenseiter, die weit abseits aller Konventionen leben, verlieben sich ineinander und wollen die Zeit bis zu Annabels Tod miteinander verbringen, was sich aber als immer schwieriger erweist. Der Tod gehört zum Leben, das mussten beide schon früh erfahren, doch durch Annabel und ihre Liebe zum Leben im Angesicht ihres eigenen Todes, lernt auch Enoch wieder das Leben zu schätzen.

Ein Happy-End wird es hier natürlich nicht geben, das ist ganz klar, aber dafür eine zarte Liebesgeschichte, wie sie schöner nicht sein könnte. Dabei wird es niemals sentimental oder gar rührselig, auch Kitsch hat hier keinen Platz. Stattdessen wird die Geschichte auf ganz bezaubernde Weise gefühlvoll und wunderschön erzählt. Der Tod ist leicht, die Liebe ist schwer, so könnte man das zusammenfassen.

Mia Wasikowska ist absolut hinreißend als Annabel, ich könnte mir hier keine bessere und überzeugendere Schauspielerin vorstellen. Henry Hopper (der Sohn von Dennis Hopper) ist eine wahre Offenbarung als Enoch. Was für eine Entdeckung. Mit seinen wirren blonden Haaren und seinem bezaubernden Auftreten gewinnt er vermutlich sofort alle Herzen. Beide sind als Paar einfach unglaublich schön anzuschauen.

Unterlegt ist der Film mit sehr passender Musik von Danny Elfman und zum Schluss läuft noch der wundervolle Song von Nico "The Fairest of the Seasons", der Gänsehaut erzeugt. Die Kostüme von Danny Glicker sind ein weiteres Highlight, sie sind zum Teil ziemlich altmodisch, passen aber fabelhaft zu den beiden Hauptdarstellern und ihren Rollen.

Insgesamt gesehen ein sehr berührender und rundum gelungener Independentfilm, nicht für ein großes Publikum geeignet, aber ein Fest für Arthouse-Fans. Ganz große Empfehlung.

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