Montag, 6. Februar 2012

Lieb mich! Gay Shorts Volume 3

"Lieb mich! Gay Shorts Volume 3" ist eine Sammlung von acht schwulen Kurzfilmen und ist bei Pro-Fun Media erschienen.

Die acht Filme sind durchgehend sehenswert und decken eine große Bandbreite an Gefühlen und Stimmungen ab. Vielfach geht es auch um traurige Themen, wie Tod, Verlust oder Trennungen. Ebenso kommen unerfüllte Leidenschaften ins Spiel oder auch einfache Gespräche, wie die jungen Männer mit ihrem Schwulsein umgehen, wie die Familien auf ihr Coming Out reagieren und wie sie selbst ihre Liebe und ihr Leben empfinden. Was denken sie über Beziehungen, wie sind ihre sexuellen Erfahrungen und noch vieles mehr.

Sehr schön fand ich den einzigen deutschen Beitrag "Hinterbliebene" von Alexander Pfeuffer (Regie und Drehbuch) mit Maximilian Giertler und Peter Prager in den Hauptrollen. Eine traurige kleine Geschichte, die wirklich gut gespielt ist.

Marco Berger, Regisseur und Autor von "Plan B" und "Ausente" geht hier mit "El Reloj" an den Start, ein unaufdringlicher Beitrag, der von der zarten Annäherung zweier junger Männer erzählt, die sich zueinander hingezogen fühlen, aber doch nicht zusammenkommen, weil die Umstände es nicht zulassen. Das mag aber vielleicht nicht das Ende der Geschichte sein.

Die letzte und vielleicht beste Geschichte auf dieser DVD stammt von Regisseur Michael J. Saul, dessen Kurzfilmsammlung "Crush" ich persönlich ganz furchtbar und dilettantisch fand. Hier aber überzeugt er mit "Go Go Reject", einem wunderbaren kleinen Film über einen jungen Mann (Heath Daniels), der unbedingt Tänzer werden will, weil "Flashdance" sein Lieblingsfilm ist und er so tanzen will wie Jennifer Beals. Ein Traum für den er alles gibt und ein Film, der wie ein zauberhaftes Märchen wirkt. Ganz große Klasse.

Nach den anderen sieben Filmen, die teilweise etwas bedrückend sind, entlässt "Go Go Reject" den Zuschauer mit einem breiten Lächeln auf dem Gesicht. Voller Schwung und Humor, mit einem entzückenden Hauptdarsteller und toller Musik, die einem direkt in die Beine geht.

Insgesamt gesehen eine sehr sehenswerte Sammlung, die ich nur empfehlen kann. Es lohnt sich. Kleine Schwächen hier und da gibt es natürlich auch, aber die positiven Eindrücke überwiegen auf jeden Fall.

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