Sonntag, 27. November 2011

Trust

"Trust" ist ein Film von David Schwimmer aus dem Jahr 2010. Das Drehbuch stammt von Andy Bellin und Robert Festinger.

Annie (Liana Liberato) ist gerade erst vierzehn Jahre alt geworden, lebt in einer glücklichen Familie mit einer jüngeren Schwester, einem älteren Bruder und lieben und verständnisvollen Eltern (Catherine Keener und Clive Owen). Seit kurzem hat sie einen Chat-Partner, mit dem sie sich regelmäßig austauscht und sehr gut versteht. Charlie lebt in Kalifornien, ist sechzehn Jahre alt und auf der gleichen Wellenlänge wie Annie.

Eines Tages meldet sich Charlie und erklärt Annie, er wäre doch schon zwanzig Jahre alt, was Annie aber nach kurzem Nachdenken nicht weiter stört. Kurz darauf gesteht er ihr jedoch, er sei schon fünfundzwanzig, aber sie würden sich doch so gut verstehen und Annie sei doch auch so reif. Charlie lullt Annie mit seinen Mails geradezu ein und überredet sie schließlich zu einem Treffen.

Am vereinbarten Ort in einem Einkaufszentrum erscheint dann ein erwachsener Mann (Chris Henry Coffey), der die verunsicherte Annie sogar überreden kann, mit ihm in sein Hotelzimmer zu gehen. Dort gesteht er Annie seine Liebe, versichert ihr, wie einzigartig und schön sie wäre - und vergewaltigt sie.

Annie steht unter Schock, will sich das Geschehene nicht eingestehen und erst ihre beste Freundin, die etwas mitbekommen hat, meldet den Vorfall gegen Annies Willen der Polizei. Annies Eltern sind entsetzt und sprachlos, aber ihre Tochter kapselt sich total ab. Das FBI wird eingeschaltet und ermittelt in den einschlägigen Foren, doch Ergebnisse zeichnen sich erst einmal nicht ab.

Während Annie die Tat verdrängt und Charlie in Schutz nimmt, verzweifeln ihre Eltern immer mehr. Besonders ihr Vater macht sich schlimme Vorwürfe, nicht besser auf seine Tochter aufgepasst zu haben. Er steigert sich in Rachefantasien, unter denen die ganze Familie zu leiden hat. Die Psychologin Gail (Viola Davis) versucht zu helfen, so gut es geht. Doch erst als Annie erfährt, dass Charlie schon andere, teils auch jüngere Mädchen belästigt hat, bricht ihr Kummer aus ihr heraus.

Nach und nach muss die Familie wieder zueinander finden, erneut Vertrauen aufbauen und eigene Fehler eingestehen.

Das ist ein ziemlich schwieriger Stoff, der aber von David Schwimmer erstaunlich gefühlvoll umgesetzt wurde. Meine anfängliche Skepsis ist relativ schnell verflogen, was an dem guten Drehbuch, der verantwortungsvollen Regie und den fabelhaften Darstellern liegt. Das Thema ist erschreckend aktuell, da muss man sich nichts vormachen. Wer weiß schon, welcher Charakter sich wirklich hinter einem Pseudonym im Netz verbirgt?

Insgesamt gesehen ein wirklich packender und emotionaler Film, der unter die Haut geht. Neben der wunderbaren Liana Liberato überzeugen besonders noch Clive Owen als verzweifelter und hilfloser Vater und Catherine Keener als Mutter. Ganz große Empfehlung für dieses sehr spezielle Filmerlebnis. Unbedingt anschauen und darüber nachdenken, es lohnt sich.

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