Samstag, 12. November 2011

Kleine wahre Lügen

"Kleine wahre Lügen" - "Les petits mouchoirs" ist ein Film von Guillaume Canet (Regie und Drehbuch) aus dem Jahr 2010.

Wie in jedem Jahr, lädt der erfolgreiche Restaurantbesitzer Max (Francois Cluzet) seine Freunde ein, den Sommer in seinem Ferienhaus am Cap Ferret zu verbringen. Doch dieses Mal liegen Schatten über den schönsten Wochen des Jahres. Einer der Freunde, Ludo, hatte einen schweren Unfall und liegt auf der Intensivstation. Die anderen beschließen trotzdem in den Urlaub zu fahren, da man Ludo doch nicht helfen könne, aber dafür schon nach zwei Wochen wieder nach Paris zurückzukehren.

Ein weiteres Problem gibt es für den Chiropraktiker Vincent (Benoît Magimel), der plötzlich feststellen muss, sich in Max verliebt zu haben und auf rührende Art und Weise versucht, Max seine Gefühle für ihn zu erklären, was bei diesem leider gar nicht gut ankommt. Immerhin ist Vincent verheiratet und Max ist der Patenonkel seines Sohnes.

Durch Vincents Geständnis aus der Bahn geworfen, mutiert Max zum Hysteriker und blafft alles und jeden nur noch an. Im Ferienhaus angekommen, schreit er den Gärtner an, beschwert sich über Nichtigkeiten und geht mit aller Kraft auf Marderjagd. Die anderen merken schnell, dass mit Max etwas nicht stimmt und er besonders Vincent aus dem Weg geht, aber jeder von ihnen hat so seine eigenen Sorgen und Probleme, die aber alle so gut es eben geht hinter kleinen Lügen versteckt werden sollen. Das funktioniert natürlich nicht auf Dauer und so kommen nach und nach einige Geheimnisse ans Licht. Und dann kommt ein Anruf aus Paris...

Guillaume Canet hat hier einen wunderbaren Ensemblefilm geschaffen, der die Schönheit des Sommers einfängt und mit den Freuden und Sorgen des Freundeskreises verbindet. Das ist ihm sehr gut gelungen und selbst die Laufzeit von zweieinhalb Stunden vergeht wie im Flug. Wunderschöne Bilder und ein toller Soundtrack runden die Sache ab, es darf gelacht und geweint werden. Auch wenn das Ende ein bisschen kitschig geraten ist, egal, hier passt einfach alles.

Das alles wäre aber nichts ohne die großartigen Darsteller, die diesen Film zum absoluten Genuß machen. Neben Francois Cluzet und dem wie immer sensationellen Benoît Magimel bezaubert vor allen Dingen noch Marion Cotillard. Aber auch der Rest des Ensembles ist sehr sehenswert, auch wenn ich jetzt nicht alle namentlich aufführe. Canet hat ein gutes Händchen bei der Wahl seiner Schauspieler und sie danken es ihm mit überzeugenden Leistungen.

Insgesamt gesehen ein überaus gelungener Film, den ich nur sehr empfehlen kann. Wie üblich kann ich auch hier nur dazu raten, sich die Originalfassung mit deutschen Untertiteln anzuschauen. Die deutsche Synchronisation raubt dem Film zu viel von seiner schönen Atmosphäre.

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