Mittwoch, 23. November 2011

Die Spitzenklöpplerin

"Die Spitzenklöpplerin" - "La dentellière" ist ein Film von Claude Goretta (Regie und Drehbuch) aus dem Jahr 1977 und basiert auf dem gleichnamigen Roman von Pascal Lainé.

Die achtzehnjährige Béatrice (Isabelle Huppert) arbeitet als Auszubildende in einem Pariser Friseursalon und wohnt noch bei ihrer Mutter (Annemarie Düringer). Sie ist meistens still und in sich gekehrt. Ihre einzige Freundin ist ihre etwas ältere und lebenslustige Kollegin Marylène (Florence Giorgetti), die ein Verhältnis mit einem verheirateten Mann hat. Als dieser sich plötzlich von ihr trennt, sucht Marylène Abwechslung und fährt zusammen mit Béatrice nach Cabourg ans Meer.

Die beiden ungleichen Frauen verleben ein paar schöne Tage, bis Marylène einen neuen Verehrer findet und Béatrice allein zurücklässt. Während Béatrice allein durch Cabourg läuft, lernt sie den jungen Studenten Francois (Yves Beneyton) kennen, der sich für die schüchterne junge Frau interessiert. Nach kurzer Zeit werden die beiden auch ein Liebespaar und wieder zurück in Paris zieht Béatrice bei Francois ein. Für Béatrice beginnt ein völlig neues Leben, sie wird erstmals geliebt und möchte für sich und Francois ein gemütliches Heim schaffen.

Francois hat Schwierigkeiten damit, seinen wohlhabenden Eltern und seinen intellektuellen Freunden gegenüber die bürgerliche Herkunft von Béatrice zu erklären, mit der er allerdings selbst die größten Probleme hat. Immer wieder versucht er Béatrice dazu zu bewegen, etwas aus ihrem Leben zu machen, aber er begreift nicht, dass sie mit ihrem Leben eigentlich glücklich ist.

Als sich Francois schließlich von Béatrice trennt, bricht für die junge Frau die Welt zusammen. Alle ihre Träume sind dahin und sie landet letztendlich in einer Nervenheilanstalt. Nach einigen Monaten erhält sie Besuch von Francois, der nur noch eine gespenstische Version von Béatrice vorfinden kann. Dass er an ihrem Zustand Schuld sein könnte, das erkennt er nicht wirklich.

Das ist ein sehr beeindruckender und auch ziemlich deprimierender Film, der aber mit einer großartigen und sehr jungen Isabelle Huppert aufwarten kann. Ich möchte behaupten, dass diese Frau wirklich jede Rolle spielen kann, sie hat es inzwischen bewiesen. Auch hier ist sie bereits in jungen Jahren schon eine Klasse für sich und über jeden Zweifel erhaben. Was diese Frau allein mit ihren Blicken ausdrücken kann, davon können andere Schauspielerinnen nur träumen.

Insgesamt gesehen ein Film für stille Stunden, der sehr bewegend und emotional ist. Ganz großes Kino für Liebhaber besonderer Stoffe. Sehr empfehlenswert.

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