Samstag, 19. November 2011

Malina

"Malina" ist ein Film von Werner Schroeter aus dem Jahr 1991. Das Drehbuch stammt von Elfriede Jelinek und beruht auf dem gleichnamigen Roman von Ingeborg Bachmann (1926 - 1973) aus dem Jahr 1971.

Es geht um eine namenlose Schriftstellerin (Isabelle Huppert), die in Wien lebt. Stets an ihrer Seite ist Malina (Mathieu Carrière), mit dem sie sich die Wohnung teilt, der sich um sie kümmert und sich schon bald als ihr männliches Alter Ego entpuppt.

Die Frau verliebt sich in den schönen Ivan (Can Togay), der aber der Macht ihrer Gefühle nichts entgegensetzen kann. An dieser Liebe wird sie letztendlich scheitern und im Nichts verschwinden.

Mehr ist über "Malina" fast nicht zu sagen. Wer sich auf dieses Wagnis einlässt, der bekommt einen Kunstfilm zu sehen, der eigentlich nicht in Worte zu fassen ist und trotzdem fasziniert. Warum? Vor allem wegen der exzellenten Besetzung und der fantastischen Bilder, die Elfi Mikesch eingefangen hat.

Isabelle Huppert (wer sonst?) gibt dieser namenlosen Person ein Gesicht und was für eins. Man sieht sie inmitten ihrer Arbeit, ihrer Verzweiflung, ihrer Träume und ihres Scheiterns an der Welt. Es ist die von Männern dominierte Welt, die sie nicht atmen lässt und an der sie schließlich zerbricht. Da helfen auch die unzähligen Zigaretten, der Alkohol und die Tabletten nichts.

Die Liebe zu Ivan war ihr letzter Versuch, mit der Welt zu kommunizieren, er ist gescheitert. Danach bleibt nichts mehr, ihr Untergang ist nicht aufzuhalten.

"Ich habe in Ivan gelebt und ich sterbe in Malina" und "Es war Mord". Das sind ihre letzten Worte, bevor sie sich endgültig auflöst.

Dieser Film ist schon eine Zumutung, aber im besten Sinne. Zwei Stunden Laufzeit fordern dem Zuschauer auch einiges ab, doch die Schauspieler retten hier wirklich alles, denn sowohl die wunderbare Isabelle Huppert, als auch der großartige Mathieu Carrière machen diesen sehr speziellen Film zu einem Ereignis, das man nicht verpassen sollte.

Empfehlen kann ich auch noch das Filmbuch dazu, das es noch teilweise neu oder auch gebraucht zu kaufen gibt. Insgesamt gesehen ist das ein Film, der wirklich sehr empfehlenswert ist, aber nur für Filmliebhaber, die auch mit etwas unzugänglichen Filmen etwas anfangen können.

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