Sonntag, 13. November 2011

Womb

"Womb" ist ein Film von Benedek Fliegauf (Regie und Drehbuch) aus dem Jahr 2010.

Die neunjährige Rebecca ist zu Besuch bei ihrem Großvater auf einer kleinen Nordseeinsel. Am Strand lernt sie den etwa gleichaltrigen Thommy kennen und beide freunden sich schnell an. Zwischen ihnen gibt es sofort eine starke Vertrautheit, die auch anhält, als Rebecca die Insel wieder verlässt und für einige Jahre nach Tokio zieht.

Zwölf Jahre später kommt Rebecca (Eva Green) erneut auf die Insel und zieht in das Haus ihres inzwischen verstorbenen Großvaters. Sie macht sich auf die Suche nach Thommy (Matt Smith), von dem sie seit damals nichts mehr gehört hat. Als sie sich treffen, ist die Nähe zwischen ihnen sofort wieder da, als wären sie nie getrennt gewesen. Sie verlieben sich und einer gemeinsamen Zukunft steht nichts im Wege, als Thommy bei einem Autounfall stirbt.

Die verzweifelte Rebecca will sich aber mit dem Tod ihres Geliebten nicht abfinden und beschließt deshalb, Thommy klonen zu lassen. So trägt sie kurze Zeit später ein Kind in sich, das gleichzeitig Sohn und Geliebter sein wird. Thommy selbst lässt sie über seine Herkunft im Unklaren, erst viel später wird er die Wahrheit erfahren.

Um dem Gerede der Menschen zu entfliehen, zieht Rebecca mit Thommy in ein abgelegenes Haus am einsamen Strand. Hier leben die beiden in ihrer eigenen kleinen Welt, umgeben von den Gezeiten, doch irgendwann bringt der erwachsene Thommy dann auch eine Freundin mit nach Hause, was bei Rebecca zu Eifersucht führt und von ihr schweigend ertragen wird. Eines Tages jedoch wird es für Rebecca Zeit, Thommy die Wahrheit zu erzählen...

Der ungarische Regisseur Benedek Fliegauf lässt seinen Film in der nahen Zukunft spielen. Klonen ist längst etwas alltägliches geworden, aber die Klone selbst werden geächtet und als Menschen zweiter Klasse behandelt, weshalb Rebecca auch mit ihrem Sohn die Einsamkeit sucht. Es geht dem Regisseur hier aber nicht um das Für und Wider dieser Technik, sondern um eine ganz spezielle Liebesgeschichte und den Wunsch, einen verstorbenen Menschen wieder bei sich zu haben, koste es was es wolle.

Entstanden ist dabei ein Film, der voll und ganz dem Begriff "Arthouse" zuzuschreiben ist. Es gibt wunderschöne Landschaften, tolle Bilder und sehr viel Ruhe. Wer die Stille nicht aushalten kann, der sollte sich ganz schnell einen anderen Film aussuchen. Getragen wird der Film von einer bezaubernden Eva Green, die fast wie ein Engel wirkt und deren Schönheit in wundervollen Aufnahmen eingefangen wird.

Insgesamt gesehen ein Film, den ich sehr empfehlen kann, der aber nicht für jeden geeignet ist. Wer sich allerdings auf dieses Wagnis einlässt, der wird mit einem ganz besonderen Filmerlebnis belohnt.

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