Mittwoch, 14. März 2012

Jane Eyre

"Jane Eyre" ist ein Film von Cary Fukunaga aus dem Jahr 2011. Das Drehbuch stammt von Moira Buffini und beruht auf dem gleichnamigen Klassiker von Charlotte Bronte.

Unzählige Verfilmungen dieses Stoffes hat es bisher schon gegeben und die Handlung dürfte hinlänglich bekannt sein. Regisseur Cary Fukunaga baut seinen Film lediglich neu auf. Er beginnt mit der Flucht Janes von Thornfield Hall, blendet zurück in die tragische Kindheit und erzählt die Geschichte dann bis zu dem Zeitpunkt, als Jane bei St. John (Jamie Bell) und seinen Schwestern unterkommt, um schließlich den Rest chronologisch abzuliefern.

Hier noch mal eine kurze Zusammenfassung: Die junge Jane Eyre hat früh ihre Eltern verloren und ist bei ihrer Tante Mrs. Reed aufgewachsen, die mit Jane nichts anfangen konnte und das Kind verabscheut hat. Sie schickt das Waisenkind auf das strenge Internat Lowood, wo Jane auch keine Liebe und Zuneigung erwarten kann. Ihre einzige Freundin Helen stirbt an Tuberkulose und Jane ist wieder allein. Trotz allem wird aus Jane eine kluge und selbstbewusste junge Frau (Mia Wasikowska), die einen eigenen Kopf und eine eigene Meinung hat.

Schließlich verlässt Jane das Internat, um auf Thornfield Hall eine Stelle als Gouvernante eines kleinen französischen Mädchens anzutreten, die das Mündel des Hausherren Mr. Rochester ist. Sie versteht sich gut mit der kleinen Adele und mit der Hauswirtschafterin Mrs. Fairfax (Judi Dench). Erst einige Monate später lernt sie Edward Rochester (Michael Fassbender) kennen, der nur selten zu Hause ist und ein schwieriger und unzugänglicher Mann ist.

Jane und Edward begegnen sich auf Augenhöhe und bald verbindet sie eine Art Freundschaft, die für beide überraschend ist. Jane hegt starke Gefühle für diesen impulsiven Mann und er schätzt ihre Klugheit. Als er ihr sogar einen Heiratsantrag macht, glaubt Jane zunächst an einen Scherz, bis sie schließlich zustimmt. Doch am Tag der Hochzeit kommen einige Geheimnisse aus Edwards Vergangenheit ans Licht, die Jane zur Flucht von Thornfield Hall bewegen.

Das ist ein wirklich sehr schöner Film, der mit exzellenter Ausstattung und wunderbaren Landschaftsaufnahmen begeistern kann. Die Atmosphäre auf Thornfield Hall ist grandios eingefangen, das düstere Haus und die unheimlichen Geräusche bei Nacht sind sehr gelungen. Die Besetzung ist ein Traum, denn Mia Wasikowska und Michael Fassbender sind perfekt in ihren Rollen, gar keine Frage.

Ich habe hier auch tatsächlich gar nichts auszusetzen, nur hat mich diese Verfilmung irgendwie auch nicht vom Sessel gehauen, sorry. Das soll keine Kritik sein, alles passt ganz wunderbar, aber ich kenne auch die Verfilmung von Franco Zeffirelli aus dem Jahr 1996 mit Charlotte Gainsbourg und William Hurt in den Hauptrollen und die ist mindestens genauso gut. Einen Unterschied kann ich hier nicht erkennen, bis auf die Erzählform. In beiden Fällen waren die Hauptdarsteller eher spröde Charaktere, was aber sehr gut passt.

Insgesamt gesehen kann ich natürlich eine große Empfehlung für diesen Film aussprechen, aber gleichzeitig möchte ich auch auf die Version von Zeffirelli hinweisen, die ebenfalls sehr sehenswert ist. Alle anderen Versionen kenne ich nicht und das ist wohl auch nicht notwendig. Hier zählen in erster Linie die Darbietungen von Mia Wasikowska und Michael Fassbender und die sind, wie zu erwarten, tadellos.


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