Sonntag, 18. März 2012

Lars und die Frauen

"Lars und die Frauen" - "Lars and the Real Girl" ist ein Film von Craig Gillespie aus dem Jahr 2007. Das Drehbuch stammt von Nancy Oliver.

Lars (Ryan Gosling) ist ein Sonderling, er meidet den Kontakt zu anderen Menschen und kann es nicht ertragen, wenn man ihn berührt. Zusammen mit seinem älteren Bruder Gus (Paul Schneider) und dessen Frau Karin (Emily Mortimer) lebt er in einer kleinen Stadt im Norden Amerikas. Genauer gesagt leben Gus und Karin im ehemaligen Haus der Eltern und Lars wohnt in der umgebauten Garage.

Karin ist schwanger und wird bald ihr erstes Kind bekommen. Vergeblich versucht sie immer wieder, Lars zum Essen einzuladen, doch der blockt jedes Mal ab. Gus und Karin machen sich zwar Sorgen um Lars, lassen ihm aber weitgehend sein eigenes Leben. Eines Tages steht Lars dann vor ihrer Tür und verkündet, Besuch zu haben. Eine junge Frau namens Bianca, die er im Internet kennengelernt hat und die er nun Gus und Karin vorstellen will. Die beiden sind begeistert und bitten Lars und Bianca zum Essen, nicht ahnend, was ihnen nun bevorsteht.

Bianca ist eine lebensgroße Silikonpuppe, die Lars sich bestellt hat. Er redet mit ihr und tut so, als sei sie ein wirklicher Mensch. Er hat ihr auch eine Vergangenheit konstruiert, denn Bianca stammt angeblich aus Brasilien, sei sehr religiös und hätte als Missionarin gearbeitet. In Biancas Gegenwart taut der sonst so zurückhaltende Lars merklich auf, während Gus und Karin sprachlos sind.

Am nächsten Tag fahren sie alle gemeinsam zur Ärztin Dagmar (Patricia Clarkson), die Bianca untersuchen soll. Dagmar rät Gus und Karin dazu, das Spiel mitzuspielen, um Lars zu helfen, über ein Trauma hinwegzukommen. Lars und Bianca sollen von nun an jede Woche zu ihr kommen, weil Bianca behandelt werden muss. Dagmar nutzt diese Zeit, um mehr über Lars und seine Ängste zu erfahren. Seine Mutter ist bei seiner Geburt gestorben und nun hat Lars große Angst davor, dass auch Karin etwas passieren könnte.

Die anderen Bewohner der Stadt reagieren erst verblüfft auf Lars und Bianca, spielen dann aber ebenfalls mit und nehmen Bianca in die Gemeinde auf. Jeder freundet sich mit ihr an und niemand macht sich über Lars lustig. Lars genießt die Zuneigung der Menschen und öffnet sich immer mehr. Er nähert sich sogar vorsichtig seiner jungen Kollegin Margo (Kelli Garner) an, die ebenfalls Interesse an ihm zeigt.

Als die Gefühle für Margo stärker werden, gibt es nur noch ein Problem: Bianca. Doch die kommt nicht einfach in den Müll, sondern wird richtig verabschiedet. Soll heißen, Bianca erkrankt schwer und stirbt schließlich. Selbstverständlich gibt es auch eine Trauerfeier und eine Beerdigung, bevor Lars sein neues Leben beginnen kann.

Dieser Film ist einfach nur schön und zu Herzen gehend. Hier gibt es keinen Klamauk und keine derben Späße wegen der Puppe, wie man vielleicht erwarten könnte. Nein, hier wird die Geschichte eines jungen Mannes erzählt, der erst lernen muss, zu lieben und geliebt zu werden. Nicht mehr und auch nicht weniger.

Die Schauspieler sind fabelhaft und sehr überzeugend. Besonders Emily Mortimer, Paul Schneider und Patricia Clarkson begeistern auf ganzer Linie. Die größte Leistung zeigt aber wieder einmal Ryan Gosling, bei dem mir langsam die Worte ausgehen. Der Mann ist einfach unglaublich, ich bin jedes Mal wieder sprachlos. Er spielt Lars mit so viel Liebe und macht seine Figur nie lächerlich. Mit kleinen Gesten versteht er es immer wieder, den Zuschauer in seinen Bann zu ziehen. Hier möchte ich nur als Beispiel die Szene erwähnen, in der er eine Mund-zu-Mund-Beatmung bei Margos Teddy durchführt. Das muss man gesehen haben. Sensationell.

Insgesamt gesehen eine kleine Perle, die man nicht verpassen sollte. Solche Filme gibt es viel zu selten und der knuffige Hauptdarsteller ist sowieso extrem sehenswert. Unbedingt anschauen.


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