Samstag, 19. Mai 2012

Die Geliebte des Anderen

"Die Geliebte des Anderen" - "Qui" ist ein französisch-italienischer Film von Léonard Keigel aus dem Jahr 1970. Das Drehbuch schrieb Keigel zusammen mit Paul Gégauff.

Claude (Gabriele Tinti) und Marina (Romy Schneider) sind mit dem Auto in der Bretagne unterwegs. Es kommt zu einem heftigen Streit zwischen den beiden, bei dem Claude die Gewalt über das Auto verliert und der Wagen über eine Klippe ins Meer stürzt. Marina kann sich in letzter Sekunde retten, während Claude den Unfall scheinbar nicht überlebt hat und verschwunden bleibt.

Claudes älterer Bruder Serge (Maurice Ronet) kommt an die Unfallstelle und kümmert sich um Marina. Die junge Frau verhält sich merkwürdig, ist verängstigt und zieht schließlich vorübergehend zu Serge, der sich in sie verliebt. Serge wird jedoch misstrauisch, als er bei Marina Patronen findet und nur ausweichende Antworten auf seine Fragen erhält. Hat Marina Claude etwa ermordet? Serge wird wieder in die Bretagne gerufen, denn man hat dort eine Leiche gefunden. In der Zwischenzeit hat Marina eine sehr unangenehme Begegnung, die heftig endet.

So, das reicht dann auch, der Rest rettet hier auch nichts mehr. Was sich auf dem Papier noch ganz interessant anhört, ist als fertiger Film kaum zu ertragen. Das soll wohl ein Psychothriller sein, ist aber leider nur ein sehr durchwachsener Film geworden. An den Darstellern liegt das nicht, die sind auch der einzige Grund, nicht vorzeitig abzuschalten. Romy Schneider und Maurice Ronet sind wie üblich wunderbar anzuschauen, werden aber sträflich unterfordert.

Die handelnden Figuren bleiben durchweg unsympathisch und fremd, weil man so gar nichts über sie erfährt. Was hatten Marina und Claude für eine Beziehung? Was für Menschen sind das überhaupt? Da verliert der Zuschauer dann leicht das Interesse. Außerdem ist die Handlung viel zu überkonstruiert, um wirklich glaubhaft zu sein.

Insgesamt gesehen nur eine eingeschränkte Empfehlung, weil hier so viel nicht funktioniert. Die Filmmusik ist hier noch das beste, die fand ich gar nicht schlecht. Der Film ist mit ca. 75 Minuten relativ kurz gehalten, länger hätte er aber auch nicht sein sollen. Kann man gerne verpassen.

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