Freitag, 27. April 2012

Am Ende des Tages

"Am Ende des Tages" ist ein Film von Peter Payer aus dem Jahr 2011. Das Drehbuch schrieb Payer zusammen mit Kai Hensel.

Der junge und aufstrebende Politiker Robert (Simon Schwarz) will mit seiner schwangeren Frau Katharina (Anna Unterberger) in ein ruhiges Wochenende fahren. Unterwegs von Wien in das Ferienhaus nach Tirol werden sie von einem Auto verfolgt. Der Fahrer entpuppt sich als alter Jugendfreund von Robert. Wolfgang (Nicholas Ofczarek) ist ein Proll wie aus dem Bilderbuch und lässt sich nicht abschütteln. Es entwickelt sich ein Katz-und-Maus-Spiel, das alle Beteiligten an ihre Grenzen führen wird.

Während Robert ständig am Handy hängt und seinen Wahlkampf im Auge hat, kommt Wolfgang den Beiden immer näher und spricht Katharina auf eine alte Schuld Roberts an. "Wer ist Manuela?" wird Katharina bald darauf Robert fragen und nur ausweichende Antworten bekommen. Als Politiker lebt Robert nach der Devise: Ehrlichkeit, nur mit Ehrlichkeit kommst Du weiter. Privat hält er sich scheinbar nicht so sehr daran und beteuert Katharina gegenüber immer wieder nur "alles im Griff zu haben". Doch da irrt er sich gewaltig, denn Wolfgang hat noch eine Rechnung mit ihm offen und dreht so langsam aber sicher durch.

Schuld und Sühne, das könnte man hier als Überschrift setzen. Ein lange gehütetes Geheimnis kommt schließlich doch noch ans Licht. Sehr bezeichnend übrigens, dass die Straßensänger in Salzburg das Lied "Glücklich ist, wer vergisst, was nicht mehr zu ändern ist" aus der Johann Strauß-Operette "Die Fledermaus" singen. Zwischen Robert und Wolfgang entwickelt sich ein Psycho-Duell, das teilweise Gänsehaut erzeugt, während Katharina so langsam die Augen über ihren Mann aufgehen.

Das letzte Drittel des Films zieht sich allerdings ein wenig, denn die Geschichte selbst und das große Geheimnis aus der Vergangenheit ermüden mit der Zeit, was aber nicht an den Darstellern liegt, denn die sind tadellos. Simon Schwarz und Anna Unterberger sind hervorragend in ihren Rollen, gar keine Frage. Der fabelhafte Nicholas Ofczarek aber ist das absolute Highlight hier. Mit viel Mut zur Hässlichkeit und einer irren und sehr bedrohlichen Präsenz zieht er den Zuschauer in seinen Bann. Was für ein großartiger Schauspieler und immer wieder sehenswert.

Insgesamt gesehen ein fieser kleiner Thriller, den ich nur sehr empfehlen kann. Tolle Schauspieler in einem beklemmenden Film, der unter die Haut geht.

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