Sonntag, 8. April 2012

The Night of the Following Day


"The Night of the Following Day" ist ein Film von Hubert Cornfield aus dem Jahr 1968. Das Drehbuch schrieb Cornfield zusammen mit Robert Phippeny.

Eine junge Frau (Pamela Franklin) wird am Flughafen Paris-Orly von einem Chauffeur (Marlon Brando) in Empfang genommen. Das ist bereits Teil ihrer Entführung, wie sie bald darauf feststellen muss. Der Chauffeur Bud und seine Kollegen Leer (Richard Boone), Wally (Jess Hahn) und Vi (Rita Moreno) fahren mit dem Mädchen in ein abgelegenes Haus an der Küste der Bretagne. Ihr reicher Vater Dupont (Hugues Wanner) soll ein üppiges Lösegeld für sie zahlen.

Der Plan ist gut durchdacht, aber die vier Entführer haben Probleme, sich gegenseitig zu vertrauen. Leer entpuppt sich als gewalttätiger Psychopath, während Vi nicht von den Drogen loskommt. Also entweder läuft alles ruhig ab oder es endet in einer Tragödie. Noch ist alles offen. Bud erkennt die Schwachstellen innerhalb der Gruppe und bemüht sich, alle bei Laune zu halten, was nicht ganz einfach ist.

Der neugierige Gendarme (Gérard Buhr) ist scheinbar immer präsent, ob nun privat oder dienstlich, ihm entgeht anscheinend nichts. Vi fühlt sich dadurch zunehmend unsicherer und flüchtet sich in ihre Drogen, während sie Bud zu Unrecht beschuldigt, das Mädchen zu belästigen und sich daraufhin in Eifersuchtsfantasien hineinsteigert.

Bald darauf steht die Geldübergabe an und die Nerven liegen blank. Als es endlich soweit ist, kommt es zu einer Verkettung unglücklicher Umstände und es gibt Tote. Am Ende stehen sich Leer und Bud am nächtlichen Strand gegenüber und es kommt zum Showdown. Bud geht zurück ins Haus, um das Mädchen zu retten, aber da lässt Hubert Cornfield seinen Film erneut zum Beginn am Flughafen Paris-Orly springen.

Die Dreharbeiten sollen ziemlich abenteuerlich gewesen sein und der Film, mit dem niemand so richtig zufrieden war, wurde auch fast durchgehend verrissen und ist wohl auch recht unbekannt. Und doch, so schlecht ist er gar nicht. Es ist eine kleine Low-Budget-Produktion, das lässt sich nicht leugnen, aber es gibt auch diverse Momente, die im Gedächtnis bleiben. Der Film ist in wunderbaren Bildern eingefangen, die wirklich überzeugen können.

Die Besetzung ist ebenfalls bemerkenswert, denn allein Marlon Brando ist hier umwerfend, auch wenn er eine ganz schlimme blonde Perücke trägt. Rita Moreno, ebenfalls mit furchtbarer Frisur, ist ebenso überzeugend wie der Rest des Casts. Die junge Pamela Franklin hat übrigens als Elfjährige in dem Grusel-Klassiker "Schloss des Schreckens" die Rolle der kleinen Flora gespielt.

Insgesamt gesehen ein kleiner und unterschätzter Film, der gar nicht so schlecht ist, wie überall behauptet wird. Durchaus sehenswert, aber hierzulande nur als UK-Version zu haben.

Kleiner Nachtrag: Im Juni 2014 erschien der Film in einer limitierten Edition, Sprache wahlweise Englisch oder Deutsch, mit deutschen Untertiteln.

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