Samstag, 13. November 2010

The Reception - Winter der Entscheidung

"The Reception" - "Winter der Entscheidung" ist ein Film von John G. Young (Regie und Drehbuch) aus dem Jahr 2005.

Martin (Wayne Lamont Sims) und Jeannette (Pamela Stewart) leben weit außerhalb von New York in ziemlicher Abgeschiedenheit. Martin ist schwarz, schwul und HIV-Positiv und Jeannette ist Französin, die immer nur Pech mit Männern hatte, ständig zu viel Rotwein trinkt und dann auch schon mal ausfallend wird. Die beiden haben sich aber arrangiert und führen ein scheinbar perfektes Leben.

Eines Tages erscheint Jeannettes Tochter Sierra (Maggie Burkwit) mit ihrem frisch angetrauten schwarzen Ehemann Andrew (Darian Sills-Evans) auf der Bildfläche. Die beiden wollen eigentlich nur zwei Tage bleiben, aber Jeannette besteht darauf, den Besuch zu verlängern. Was nun folgt, ist die Heraufbeschwörung alter unbewältigter Konflikte, die jeden einzelnen betreffen. Die Situation wird immer explosiver und es treten immer mehr Geheimnisse ans Licht. Zudem entwickelt sich zwischen Martin und Andrew eine leidenschaftliche Affäre.

Innerhalb nur weniger Tage gerät alles durcheinander, die anfängliche Harmonie wird zerstört und richtet sich neu aus. Am Ende müssen sich die Beteiligten entscheiden, ob sie bereit sind sich auf ein neues Leben einzulassen oder so weitermachen wie bisher. Alles ist möglich.

Eher zufällig habe ich dieses kleine Kunstwerk entdeckt, das mich sehr beeindruckt hat und mir in seiner kammerspielartigen Art und Weise sehr gut gefällt. Die Inszenierung und das Ambiente sind bewusst schlicht gehalten, aber sehr schön und gelungen. Man erfährt nicht alles von den einzelnen Personen, ihre Vorgeschichte wird nur bruchstückhaft erzählt, aber es reicht, um die Story eindringlich und glaubhaft zu machen. Die kalte und winterliche Umgebung passt perfekt dazu. Der Schnee deckt zwar vieles zu, aber die Lebenslügen brechen darunter hervor.

Insgesamt gesehen ein toller kleiner Film mit hervorragenden Darstellern, sehr empfehlenswert. Solche Filme gibt es viel zu selten.

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