Samstag, 6. November 2010

Frisk

"Frisk" ist ein Film von Todd Verow (Regie und Drehbuch) aus dem Jahr 1995 und basiert auf dem gleichnamigen Roman von Dennis Cooper.

Der Film erzählt die Geschichte von Dennis, dessen Lover Julian für einige Zeit nach Paris geht. Dennis begehrt Julians kleinen Bruder Kevin und beginnt eine Affäre mit ihm. Doch Dennis hat anscheinend auch eine verborgene dunkle Seite, die immer mehr in den Vordergrund tritt. Normaler Sex ist ihm bald nicht mehr genug, er hat Gewaltfantasien, die immer extremer werden.

Er lernt den Pornodarsteller und Gelegenheitsstricher Uhrs kennen und vertraut sich ihm an. Sowohl Uhrs als auch Julian erhalten Briefe von Dennis, in denen er von seinen angeblichen Taten erzählt. Er wird immer abgestumpfter und hat keine wirklichen Empfindungen mehr, das Töten seiner Opfer verläuft nahezu mechanisch und emotionslos. Zusammen mit einem heterosexuellen Pärchen, das ebenfalls den speziellen Kick sucht und Mordfantasien hat, werden weitere Opfer in die Falle gelockt. Dennis hält das alles in seinen Briefen fest, aber was ist wirklich die Wahrheit und was ist nur Erfindung?

Todd Verow hat sich in seinem Debütfilm an ein heikles Thema gewagt und es ist ihm gelungen, die Taten in den Köpfen der Zuschauer entstehen zu lassen. Jeder kann sich hier seine eigene Meinung bilden und entscheiden, was er sieht oder nicht. Der Schluss ist meiner Meinung nach ziemlich eindeutig, einfach den Abspann bis zum Ende laufen lassen, das dürfte wohl einige Fragen beantworten.

In der Rolle des Uhrs ist übrigens der deutsche Filmemacher Michael Stock zu bewundern, auf dessen Film  "Prinz in Hölleland" ich hier besonders hinweisen möchte, sowie auf seine ganz persönliche Dokumentation "Postcard to Daddy". Beide Filme sind absolut empfehlenswert.

"Frisk" ist schon sehr speziell und wird sicher viele eher abschrecken als begeistern. Auf jeden Fall ein Film, der es einem leicht macht, ihn nicht zu mögen, was aber nicht davon abhalten sollte, einfach mal einen Blick zu riskieren. Insgesamt gesehen kein schöner Film, aber dennoch sehenswert.

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