"The Limits of Control" ist ein Film von Jim Jarmusch (Regie und Drehbuch) aus dem Jahr 2009. Kameramann war hier Christopher Doyle.
Kurz zur Handlung: Ein schweigsamer Mann hat offensichtlich einen Auftrag bekommen. Welchen, das tut hier zunächst nichts zur Sache. Der Mann, groß, schlank, sehr gut gekleidet, reist nach Spanien. In Madrid bezieht er ein Apartment und macht erst mal nichts weiter. Er beginnt jeden Tag mit Tai Chi, läuft durch die Stadt und geht ins Museum. Dann setzt er sich in ein Straßencafe und bestellt sich zwei Espresso, in zwei getrennten Tassen, keinen doppelten Espresso, da besteht er drauf. So geht es Tag für Tag. Gelegentlich setzen sich scheinbare Kontaktpersonen kurz zu ihm, reden über Kunst, Musik, Film oder Moleküle, unser Mann selbst spricht kaum ein Wort, und es werden kleine Streichholzschachteln ausgetauscht, in denen sich Zettel mit verschlüsselten Botschaften befinden. Die Gespräche beginnen immer mit den Worten "Sie sprechen kein Spanisch, oder?".
Unser geheimnisvoller Mann reist per Zug weiter durch Spanien, die Begebenheiten wiederholen sich, bis er schließlich sein eigentliches Ziel erreicht hat. Ein abgelegenes Anwesen in den Bergen, streng abgeschirmt und scharf bewacht. Dort wohnt ein reicher Amerikaner, der wohl die Zielperson unseres Profis sein soll. Der Auftrag wird erledigt, unser Mann verschwindet wieder.
So, das war jetzt verwirrend, aber genau das soll es auch sein. Tatsächlich passiert noch viel mehr, aber eigentlich auch nichts. Wenn man sich diesen Film anschaut, dann sollte man das vorher wissen. Es gibt für nichts eine Erklärung, es macht alles keinen Sinn, aber es ist extrem faszinierend. Auf diesen Film muss man sich einlassen können und zwar zu hundert Prozent, dann funktioniert er perfekt. Man sollte einfach die Bilder auf sich wirken lassen und die sind phänomenal. Fragen nach dem "Warum, Wieso, Weshalb" darf man sich hier nicht stellen, sie werden ohnehin nicht beantwortet.
Ich muss zugeben, dass mich der Film schlicht und einfach begeistert hat, aber ich habe vorher auch schon einiges darüber gelesen und wusste schon in etwa, was auf mich zukommt. Das ist ein rein visueller Film, die Bilder die Christopher Doyle eingefangen hat sind wahnsinnig schön. Man reist durch Spanien und sieht die Städte, die Landschaften, die Häuser und das ist einfach ein Genuss und sehr stimmungsvoll. Gesprochen wird fast nichts und es tauchen auch nur wenige Personen auf.
Die Schauspieler sind selbst in den kleinsten Rollen absolut großartig und runden das Bild ab. Sei es nun Isaach De Bankolé, Tilda Swinton, John Hurt, Gael Garcia Bernal oder die ganzen anderen, es passt einfach alles. Der Soundtrack ist ebenfalls sehr stimmig, erinnert manchmal ein wenig an "Dead Man", ist aber auch sehr eigenständig.
Insgesamt gesehen ein ganz und gar bedeutungsloser Film, der voller Schönheit steckt. Klingt bescheuert, ist aber ganz große Klasse. Absolut empfehlenswert, aber nur für Filmliebhaber, die sich auch mal auf etwas Außergewöhnliches einlassen können und wollen.
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