Sonntag, 7. November 2010

Sunday Bloody Sunday

"Sunday Bloody Sunday" ist ein Film von John Schlesinger aus dem Jahr 1971. Das Drehbuch stammt von Penelope Gilliatt.

Der Film erzählt die Geschichte von Daniel (Peter Finch), Alex (Glenda Jackson) und Bob (Murray Head) und begleitet diese drei Personen über einen Zeitraum von neun Tagen. Daniel ist ein unverheirateter Arzt um die Fünfzig, Alex ist geschieden, stammt aus reichem Elternhaus und ist schätzungsweise Mitte Dreißig. Ihr gemeinsames Objekt der Begierde ist der junge Künstler Bob, den die beiden sich teilen.

Während Daniel und Alex Bob gerne ganz für sich hätten, hat dieser überhaupt keine Probleme mit dieser Dreiecksbeziehung. Ganz ohne schlechtes Gewissen ist er heute hier und morgen dort. Als er ein Angebot aus New York bekommt, dort seine Kunst zu zeigen, hält ihn nichts mehr in London. Nach seiner Abreise treffen Daniel und Alex zum ersten Mal aufeinander, beide haben etwas verloren, aber wirkliche Liebe war es nicht.

Ich habe mich sehr bemüht, diesen Film zu mögen, aber es ist nicht so ganz einfach. Das erste Ärgernis ist das Fehlen deutscher Untertitel, also gibt es eben die Synchronfassung, so etwas macht mich schon mal wütend. Neben den grauenvollen Stimmen ist der Film noch teilweise mit nervtötender Musik unterlegt, damit meine ich jetzt aber nicht die Oper.

An einem Wochenende hüten Alex und Bob das Haus von Freunden, inklusive fünf kleinen unerträglichen Kindern, einem Hund und einem Affen. Am Ende des Wochenendes ist der Hund überfahren worden, ich fühlte mich ähnlich.

Sehenswert ist der Film trotzdem und zwar schon wegen der guten Darsteller. Peter Finch und Glenda Jackson sind fantastisch und gewohnt großartig. Murray Head ist einfach nur hinreißend als Bob. Er liebt zwar eigentlich niemanden außer sich selbst, aber er ist anbetungswürdig und das weiß er auch. Sein Weg führt ihn fort und es käme ihm nie in den Sinn, seine Entscheidung zu überdenken.

Insgesamt gesehen sehr gut gespielt, ein bisschen angestaubt vielleicht, aber eine schöne kleine Geschichte von drei Menschen, die alle auf der Suche nach etwas sind, was sie aber selbst nicht genau beschreiben können. Alex bemüht sich, nicht wie ihre Eltern zu werden, Daniel bemüht sich, seiner Familie zu erklären, warum er noch nicht verheiratet ist, einzig Bob ist nicht auf der Suche nach Erklärungen, er ist sich selbst genug.

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