"Eine Liebe wie andere auch" ist ein Film von Hans Stempel und Martin Ripkens (Regie und Drehbuch) aus dem Jahr 1983.
Der Film spielt Anfang der Achtziger Jahre in Berlin und handelt von dem schwulen Paar Wieland (Klaus Adler) und Wolf (Stuart Wolfe). Wieland ist Lehrer, der bei seinen Schülern sehr beliebt ist und zum Teil recht unkonventionelle Lehrmethoden hat. "Liebe und tu was Du willst" schreibt er an die Tafel, so lautet sein Motto. Wolf arbeitet in einer Buchhandlung, liebt Bücher über alles und träumt von einem eigenen kleinen Geschäft.
Die beiden sind bereits drei Jahre zusammen, diskutieren über ihre Beziehung und das Zusammenleben. Manchmal ist die Stimmung etwas gereizt, dann gibt es Streit und auch mal böse Worte. Dann wird wieder diskutiert, wie ist es mit der Treue? Wo hört sie auf und wo fängt Fremdgehen an? Was passiert, wenn ein Dritter dazukommt? Sie wollen alles sein, nur nicht bürgerlich und sind es doch bereits viel mehr, als sie eigentlich glauben.
Zugegeben, der Film hat mitunter den "Charme" eines Aufklärungsfilms und wirkt teilweise etwas steril. Davon abgesehen, ist es aber trotzdem spannend, das schwule Leben im damaligen West-Berlin zu verfolgen, wie auch unlängst in dem Klassiker "Taxi zum Klo". Beide Filme sind sehenswerte Zeitdokumente und auf jeden Fall eine Entdeckung wert.
Hans Stempel und Martin Ripkens, die schon seit über fünfzig Jahren zusammen sind, haben hier viele ihrer eigenen Erfahrungen eingebracht. "Eine Liebe wie andere auch" ist ihr einziger Film geblieben. Ich kann ihn nur sehr empfehlen, es lohnt sich.
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