Dienstag, 9. November 2010

Vacationland

"Vacationland" ist ein Film von Todd Verow aus dem Jahr 2006 und beinhaltet zum Teil autobiografische Züge aus dessen Jugend in Bangor, Maine. Todd Verow führte hier nicht nur Regie, sondern war auch gleichzeitig für Kamera, Schnitt und als Produzent tätig. Das Drehbuch schrieb er gemeinsam mit Jim Dwyer.

Der junge Joe (Brad Hallowell) lebt mit seiner Mutter und seiner Schwester Theresa (Hilary Mann) in der Sozialbausiedlung Capehart. Er ist heimlich in den Football-Star Andrew (Greg Lucas) verliebt, der aber offiziell mit Mandy zusammen ist, der Anführerin der Cheerleaderinnen.

Joe möchte an der Kunsthochschule studieren, dafür braucht er jedoch eine Empfehlung. Als er eines Tages seinen Französischlehrer Mr. LaBlanc bei der Kontaktsuche auf einer öffentlichen Toilette trifft, nutzt er die Gelegenheit und verlangt von diesem, ihm eine positive Empfehlung zu schreiben, um im Gegenzug die Begegnung mit ihm zu verschweigen. In der Zwischenzeit hat Joe den älteren Künstler Victor (Charles Ard) kennen gelernt und steht ihm als Akt-Modell zur Verfügung. Victor ist krank und braucht jemanden um sich, deshalb bittet er Joe, bei ihm einzuziehen, was dieser auch gerne tut.

Joe und Andrew kommen sich im Laufe der Zeit immer näher und Andrew erkennt, ebenfalls starke Gefühle für Joe zu haben. Gemeinsam besuchen sie die einzige Schwulen-Bar in der Stadt. Dort hat Joe eine unangenehme Begegnung, denn er trifft auf den Mann, der ihn einst als Kind missbraucht hat.

Joes Schwester Theresa arbeitet im örtlichen Supermarkt und träumt davon, nach Los Angeles zu gehen. Mit gestohlenem Geld kauft sie sich ein Flugticket und hofft auf ein neues und besseres Leben, aber in der Großstadt angekommen, landet sie schnell auf dem Boden der Realität.

Der schwerkranke Victor nimmt absichtlich eine Überdosis seiner Medikamente und setzt damit seinem Leben ein Ende. Er hinterlässt Joe ein wenig Geld, damit dieser sein Studium an der Kunsthochschule aufnehmen kann.

Dieser kleine Independentfilm erzählt eine stimmige Geschichte, die zwar an einigen Stellen etwas zu konstruiert wirkt, aber letztlich doch überzeugen kann. Die Besetzung besteht zum größten Teil aus Laiendarstellern, die ihre Sache aber gar nicht schlecht machen und den Film sehr authentisch wirken lassen.

Insgesamt gesehen ein sehenswerter Film für Liebhaber kleiner unabhängiger Filmproduktionen. Nichts für die große Masse, aber das soll hier durchaus eine Empfehlung sein.

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