In Lorient, einem Ort in der Bretagne, gab es in jenem Sommer eine Marienkäfer-Invasion, so erzählt die Stimme aus dem Off. Doch das war nicht die einzige Sensation, denn endlich war hier mal was los. Worum geht es? Am örtlichen Gymnasium wurden siebzehn Mädchen im Alter zwischen 16 und 17 Jahren schwanger und alle wollten ihre Kinder auch behalten. Eltern und Lehrer reagierten gleichermaßen entsetzt und verstört, aber die Mädchen hatten einen genauen Plan, wie ihr zukünftiges Leben aussehen sollte.
Angefangen hat alles mit Camille, die ungewollt schwanger wurde. Selbst in einer Familie ohne Vater und mit einer überforderten und meist abwesenden Mutter aufgewachsen, will Camille ihrem Kind eine gute Mutter sein und immer für das Kleine da sein. So weit, so schlecht. Da Camille den anderen Mädchen als Vorbild gilt und bereits in den höchsten Tönen von ihrem zukünftigen Leben schwärmt, entspinnt sich unter ihnen der Gedanke eines gemeinsamen Lebens mit ihren Kindern. Jetzt heißt es nur noch so schnell wie möglich schwanger zu werden, um die Utopie wahr werden zu lassen.
Das normale Leben in der eher ärmlichen Kleinstadt lässt kaum Möglichkeiten zu und der weitere Lebensweg scheint bereits vorgezeichnet, da kommt den Mädchen dieser Traum gerade recht. Die jungen Frauen wollen die Leere in ihrem Leben ausfüllen, weil sie sonst nichts haben, woran sie sich halten können. Ein Kind zu bekommen bedeutet für sie, jemanden zu haben der einen immer liebt und das bedingungslos. Nie mehr Langeweile. Es ist ein Traum von einem besseren Leben, in dem die Mädchen respektiert und geachtet werden, so ist jedenfalls ihre Vorstellung davon.
Ein träumendes Mädchen ist nicht aufzuhalten, so wird es hier jedenfalls erzählt, also träumen die jungen Frauen von ihrer Kommune, in der sie gemeinsam leben werden, nie ihre Zimmer aufräumen oder ihre Betten machen müssen. Alles werden sie gemeinsam erleben und immer füreinander da sein. Das scheitert jedoch schon vor Beginn dieser Halluzination an der nicht vorhandenen Freundschaft unter allen Beteiligten und an deren Egos. Wundert sich irgendjemand darüber?
Die Eltern kommen hier nur am Rande vor, ebenso wie die Jungs, die lediglich Mittel zum Zweck waren, mehr aber auch nicht. Der Schwangerschaftspakt bleibt eine Illusion, denn natürlich läuft nichts alles so, wie geplant. Für kurze Zeit haben die Mädchen die gewünschte Aufmerksamkeit bekommen, die sie wollten, aber was haben sie am Ende tatsächlich erreicht, was haben sie verändert? Nichts.
Der Film hat mich einigermaßen ratlos und wütend gemacht. Wie blöd kann man eigentlich sein? Scheinbar erschreckend blöd, wenn ich mir diese Idee so ansehe. Was mich allerdings noch viel wütender macht, sind die durchweg positiven Besprechungen zu diesem Werk und auch ein Interview mit einer der Regisseurinnen, die hier doch tatsächlich von Feminismus spricht und den Plan der Mädchen auch noch als politischen Akt hinstellt. Ich kann gleich nicht mehr...
Gibt es eine Empfehlung von mir für diesen Film? Nein, selbstverständlich nicht, das wäre ja noch schöner. Der soll angeblich auch an Schulen gezeigt werden, bei dem Gedanken an die möglichen Folgen wird mir jetzt schon ganz schlecht.
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