Sonntag, 2. Dezember 2012

Mixed Kebab

"Mixed Kebab" ist ein Film von Guy Lee Thys (Regie und Drehbuch) aus dem Jahr 2012.

Ibrahim (Cem Akkanat), genannt Bram, ist ein junger Mann mit türkischen Wurzeln, der in Antwerpen lebt. Sein Vater hat für ihn eine Hochzeit arrangiert, denn bald schon soll Bram seine entfernte Cousine Elif (Gamze Tazim) heiraten, die in der Türkei lebt und sehnsüchtig darauf wartet, endlich das Land verlassen zu können. Da gibt es nur ein kleines Problem, denn Bram ist schwul, was seine Familie natürlich nicht wissen darf und außerdem hat er sich gerade in den jungen Kevin (Simon Van Buyten) verliebt.

Bram fliegt in die Türkei, um Elif kennenzulernen und nimmt Kevin einfach mit, der dann aber im Hotel bleiben muss. Einer der Zimmerkellner ist ein Ex-Freund von Elif, der heimlich Fotos von Bram und Kevin macht, die für sich sprechen. Elif muss erkennen, dass damit ihr Traum von einem Leben in Belgien geplatzt ist. Selbstverständlich gelangen die entsprechenden Fotos dann auch noch in den Besitz von Brams Familie und Bram wird von seinem Vater verstoßen.

Sein jüngerer Bruder Furkan (Lukas De Wolf), der Kontakt zu den falschen Leuten hat, glaubt nun die Familienehre retten zu müssen und plant, Kevin zu töten. Am Ende ist es dann Furkan selbst, der gerettet werden muss und das natürlich von Bram. Und während schwülstiges Klaviergeklimper erklingt, lächeln sich Bram und Kevin an... Abgang.

Nein, dieser Film hat mir nicht gefallen, tut mir sehr leid. Hier wird nichts wirklich Neues erzählt, der Film schwankt ständig zwischen Drama und Komödie hin und her, ohne sich letztendlich auf eine Seite einigen zu können. Zudem wird wirklich jedes Klischee bedient, im Zusammenhang mit Türken, Polizisten, Schwulen, Lesben, Muslimen und Islamisten. Lustig ist das aber in den meisten Fällen nicht.

Leider konnte es sich der Regisseur auch nicht verkneifen, den geplanten Mord an Kevin tatsächlich zu zeigen, obwohl er dann tatsächlich gar nicht stattfindet. Das war sehr überflüssig und unangenehm.

Der Hauptdarsteller Cem Akkanat ist sehr hübsch, das war es dann aber auch schon. Irgendwie war der mir zu emotionslos und wirkte immer etwas unbeteiligt. Die Szenen zwischen ihm und Simon Van Buyten plätschern auch eher lustlos vor sich hin. Von "glühenden Liebesszenen", die das DVD-Cover verspricht, habe ich jedenfalls nichts gesehen.

Laut DVD-Cover soll dieser Film auch eine hinreißende Hommage an "Mein wunderbarer Waschsalon" sein, was selbstverständlich totaler Quatsch ist. Frittenbude statt Waschsalon? Wohl eher nicht. Hier einen Vergleich zu dem fabelhaften Werk von Stephen Frears herstellen zu wollen, verbietet sich eigentlich von selbst.

Insgesamt gesehen ein eher schwacher Film, der zu viel auf einmal sein will und daran grandios scheitert. Von mir gibt es nur eine sehr eingeschränkte Empfehlung, den kann man aber auch gerne verpassen.

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