"Die Schöne und das Biest" - "La Belle et la Bête" ist ein Film von Jean Cocteau (Regie und Drehbuch) aus dem Jahr 1946 und beruht auf dem gleichnamigen Märchen von Jeanne-Marie Leprince de Beaumont aus dem Jahr 1757.
Ein ehemals reicher Kaufmann (Marcel André), dessen Schiffe untergegangen sind und der nun am Rand der Armut steht, lebt zusammen mit seinem Sohn Ludovic (Michel Auclair) und seinen drei Töchtern. Seine jüngste Tochter Bella (Josette Day) hilft im Haushalt, wo sie nur kann, während ihre beiden älteren und eitlen Schwestern keinen Finger rühren und sich für etwas Besseres halten. Ludovics bester Freund Avenant (Jean Marais) möchte Bella heiraten, aber diese will ihren Vater nicht verlassen.
Der Vater macht sich auf in die Stadt, als er erfährt, dass nun doch eines seiner Schiffe gelandet sei. Dort angekommen, haben sich seine Gläubiger bereits über die Ladung hergemacht und ihm nichts hinterlassen. Mit leeren Händen muss er die Heimreise antreten und verirrt sich in der Nacht im Wald. Plötzlich erreicht er ein Schloss, findet dort eine Unterkunft, aber keinen Bewohner vor. Ein gedeckter Tisch lädt ihn zum Verweilen ein und ein unsichtbarer Diener schenkt ihm Wein ein.
Am nächsten Morgen, kurz vor seiner Abreise, pflückt der Kaufmann im Garten eine Rose, die er seiner Tochter Bella versprochen hatte, da taucht vor ihm eine Kreatur auf, halb Tier und halb Mensch. Die Bestie (Jean Marais) fordert seinen Tod für das Pflücken der Rose oder das Leben einer seiner Töchter. Mit einem weißen Pferd, das der Bestie gehört, reitet der Kaufmann nach Hause, wo er seinen Kindern aufgewühlt seine Geschichte erzählt.
Ohne ihre Familie zu informieren reitet Bella mit dem Pferd zum Schloss, um sich zu opfern und ihren Vater zu retten. Beim Anblick der Bestie fällt sie allerdings in Ohnmacht und wird von dem Wesen in ihr Zimmer getragen. Bella wird mit schönen Kleidern und Schmuck ausgestattet und das Biest leistet ihr jeden Abend Gesellschaft. Auf die immer wiederkehrende Frage, ob sie seine Frau werden will, antwortet sie aber immer mit "Nein".
Im Laufe der Zeit erkennt Bella, dass das Biest nicht wirklich böse ist und bittet ihn um Freundschaft. Sie verbringen mehr Zeit miteinander und schließlich erlaubt das Biest, dass Bella ihren Vater besuchen kann, um deren Gesundheit es schlecht steht.
Zu Hause angekommen reagieren ihre Schwestern neidisch auf Bellas Kleidung und Schmuck und überreden Ludovic und Avenant dazu, die Schätze des Biests zu stehlen. Bella kann gerade noch rechtzeitig ins Schloss zurückkehren, findet das Biest sterbend vor, das sich aber vor ihren Augen in einen schönen Prinzen (ebenfalls Jean Marais) verwandelt. Kann man sich ein schöneres Ende vorstellen?
Ach, was für ein schönes Märchen und was für ein schöner Film. Ich kannte bisher nur Ausschnitte daraus und habe ihn mir nun erstmals im Ganzen angeschaut und bin sehr begeistert davon. Das muss man einfach gesehen haben, die vielen schönen Details, die liebevolle und fantastische Ausstattung, das ist einfach umwerfend.
Wundervolle Schwarz-Weiß-Bilder entführen den Zuschauer hier in eine Märchenwelt, die wirklich atemberaubend gestaltet ist. Allein schon die menschlichen Arme, die aus den Wänden ragen und die Kerzenleuchter halten, die Figuren am Kamin, die jede Bewegung mit den Augen verfolgen, das alles ist sensationell, besonders für einen Film aus dieser Zeit.
Der schöne Jean Marais und die bezaubernde Josette Day sind einfach perfekt besetzt und machen diesen Film zu einem Ereignis, das man nicht verpassen sollte. Sehr empfehlenswert. Ebenfalls sehenswert sind auch noch die Extras zum Film, die von der Entstehung berichten. Wirklich sehr gelungen.
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