Donnerstag, 14. März 2013

Wolken sind überall

"Wolken sind überall" - "The Moon is Blue" ist ein Film von Otto Preminger aus dem Jahr 1953. Das Drehbuch stammt von F. Hugh Herbert und basiert auf seinem gleichnamigen Theaterstück.

Der Film handelt von der zufälligen Begegnung der jungen Schauspielerin Patty (Maggie McNamara) mit dem Architekten Donald (William Holden). Beide beobachten sich und schließlich folgt er ihr bis auf das Dach des Empire State Buildings, wo eine lockere Unterhaltung zwischen ihnen beginnt. Sie sind sich gleich sympathisch und Donald lädt Patty zum Essen ein.

Eigentlich soll es in ein bekanntes Restaurant gehen, aber da Donald einen Knopf an seiner Jacke verloren hat, den Patty wieder annähen will, landen sie zuerst in seiner Wohnung. Patty ist von der Wohnung und der Küche so beeindruckt, dass sie dort unbedingt selber kochen will, aber leider gibt der Inhalt des Kühlschranks gar nichts her. So bekommt Donald eine Einkaufsliste in die Hand gedrückt und verschwindet, während Patty mit ihrer Freundin telefoniert.

Es klingelt an der Tür und Cynthia (Dawn Addams) erscheint, die Ex-Freundin von Donald, die sich mit ihrem neuen Status noch nicht anfreunden kann und nicht mit Pattys Anwesenheit gerechnet hat. Cynthia geht wieder, doch bald klingelt es erneut und David (David Niven) steht vor der Tür, ein Freund von Donald, den Patty spontan zum Essen einlädt. David ist Cynthias Vater und ein Lebemann, der sich gerne mit jungen Frauen umgibt. Er findet spontan Gefallen an Patty und umwirbt sie, was Patty allerdings immer sehr höflich zurückweist.

Donald kommt mit seinen Einkäufen zurück und ist nicht besonders erfreut darüber, David an Pattys Seite zu sehen. Beide Männer buhlen um ihre Zuneigung, aber Patty behält in diesem Spiel die Oberhand und lässt sich auf nichts ein.

Es kommt noch zu einigen Verwicklungen, auf die ich aber hier nicht weiter eingehen will, das muss man sich schon selbst anschauen, es lohnt sich auf jeden Fall.

Das ist ein ganz zauberhafter Film, der nun schon ganze sechzig Jahre auf dem Buckel hat und trotzdem noch gut unterhalten kann. Allein schon die Szene im Taxi ist göttlich, wer den Film gesehen hat, der weiß was ich meine. Otto Preminger hatte auch hier wieder viel Ärger mit der Zensur, denn er erlaubte sich Dialoge, die die Worte Jungfrau, Verführung und Sex beinhaltet haben und somit für damalige Verhältnisse eigentlich unaussprechlich waren. Aus heutiger Sicht kann man darüber lachen, aber früher konnte so etwas das Aus für einen Film bedeuten.

Den ständigen Kampf gegen die Zensurbehörde hat er oft gewonnen, so auch hier. Otto Preminger wollte seine Filme durchsetzen und er tat das auch. So viel Mut hatten viele andere nicht, aber er hat den Weg bereitet.

Zurück zum Film, der insgesamt gesehen eine hübsche Liebeskomödie ist, was heutzutage gerne "RomCom" genannt wird und bei mir fast immer Brechreiz auslöst. Hier aber kann man sehen, wie hervorragend so etwas funktionieren kann, wenn man gute Dialoge, feinen Humor und fabelhafte Schauspieler hat. Da sind die Komödien der heutigen Zeit meist Lichtjahre von entfernt. Das ist schade, aber leider wahr.

Für diesen Film gibt es jedenfalls eine große Empfehlung, denn der macht einfach Spaß.

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