Samstag, 23. Juni 2012

Bumblefuck, USA

"Bumblefuck, USA" ist ein Film von Aaron Douglas Johnston aus dem Jahr 2011. Das Drehbuch schrieb Johnston zusammen mit Cat Smits.

Nachdem ihr schwuler Freund Matt sich in einer Kleinstadt in Iowa umgebracht hat, reist Alexa (Cat Smits) aus Amsterdam an, um vor Ort mehr darüber zu erfahren. Gleichzeitig will sie einen Dokumentarfilm über schwules und lesbisches Leben in der Provinz drehen. Sie mietet sich ein Zimmer im Haus von Lucas (John Watkins) und beginnt, sich in der Stadt umzusehen.

Es folgen Interviews mit diversen Frauen und Männern, die von ihren Schwierigkeiten im täglichen Leben berichten. Das Kleinstadtleben unterscheidet sich immer noch vom Leben in den meisten Großstädten dieser Welt. Homosexuelle werden oft nicht akzeptiert und sogar offen angefeindet. Hat Matt sich deswegen umgebracht? Diese Frage wird hier allerdings nicht beantwortet.

Nach einem unwichtigen One-Night-Stand mit einem Friedhofsgärtner (Ryan Gourley), lernt Alexa die lesbische Künstlerin Jennifer (Heidi M. Sallows) kennen, mit der sie eine leidenschaftliche Nacht verbringt, die sie völlig aus der Bahn wirft. Als dann auch noch ihr Mitbewohner Lucas eifersüchtig reagiert und zudringlich wird, sucht Alexa schnell das Weite.

Es wird bald klar, dass Alexa selbst nicht weiß, wo sie steht und wie sie mit ihren Gefühlen umgehen soll. Erst nach und nach kann sie erkennen, wohin ihr Weg sie führt.

Das ist ein zauberhafter kleiner Film, der mit wenigen Worten auskommt und in wunderbaren Bildern eingefangen ist. Es passiert eigentlich nicht viel, es ist insgesamt sehr ruhig, aber gleichzeitig spielen die Gefühle der Beteiligten verrückt. Das ist schön anzuschauen und auch sehr bewegend, man muss sich aber auch auf die Langsamkeit einlassen können, dann passt es perfekt.

Die Darsteller sind durchgehend sehr überzeugend, da gibt es gar nichts auszusetzen. Schönes Spielfilmdebüt von Aaron Douglas Johnston, der damit den tragischen Tod seines Cousins verarbeitet hat. Bleibt zu hoffen, dass die Homophobie in den Köpfen so vieler Menschen endlich mal beseitigt werden kann.

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