Samstag, 16. Juni 2012

Toast

"Toast" ist ein Film von S. J. Clarkson aus dem Jahr 2010. Das Drehbuch stammt von Lee Hall und beruht auf der Autobiografie von Nigel Slater.

Der junge Nigel (Oscar Kennedy) wächst im England der Sechziger Jahre auf. Seine Mutter (Victoria Hamilton) ist eine liebevolle Frau, aber eine entsetzliche Köchin. Frisches Obst oder Gemüse gibt es bei ihr nicht, hier kommt alles aus der Dose, allen anderen Dingen misstraut sie. Doch nicht einmal das Dosengemüse bekommt sie hin, ohne es anbrennen zu lassen. Alles was sie kann ist Toast, mehr oder weniger jedenfalls.

Nigel liebt seine Mutter, aber er träumt von frischen Lebensmitteln und studiert eifrig Kochbücher. Ein Versuch Nigels, die Familie mit Spaghetti Bolognese zu überraschen, scheitert an der Engstirnigkeit des Vaters (Ken Stott) und wird als Schnapsidee abgetan. Nigels Mutter leidet an Asthma und stirbt schließlich. Für Nigel und seinen Vater bricht damit eine schwere Zeit an, da beide sich nicht wirklich gut verstehen. Der Vater hält Nigel für einen merkwürdigen Jungen und hatte auch seinerzeit den jungen Gärtner Josh (Matthew McNulty) hinausgeworfen, als er deren (harmlose) Freundschaft realisierte.

Eines Tages dann taucht Joan Potter (Helena Bonham Carter) im Haus auf, um als Putzfrau ihren Dienst zu tun. Nigel verachtet sie vom ersten Augenblick an, aber Joan ist eine gute Köchin und gewinnt schnell das Herz von Mr. Slater. Bald schon ziehen die Drei aufs Land in ein abgelegenes Haus und aus Joan Potter wird Mrs. Slater. Nigel (Freddie Highmore) will um die Liebe seines Vaters kämpfen und belegt als einziger Junge einen Kurs in Hauswirtschaft. Er lernt Kochen und Backen und will seine verhasste Stiefmutter übertrumpfen, um jeden Preis. Ihr Zitronen-Baiser-Kuchen wird dabei zum Hauptakt im Kampf um die Liebe des Vaters, der allerdings bald an einem Herzinfarkt stirbt.

Nigel zieht nach dem Tod seines Vaters nach London und wird dort Koch im "Savoy". Seine Stiefmutter sieht er nicht wieder.

Der Film ist insgesamt eine bittersüße Aufarbeitung des Lebens von Nigel Slater in jungen Jahren. Was später aus ihm geworden ist, erfährt man hier nicht. Er hat selbst Kochbücher verfasst, ist ein bekannter Restaurant-Kritiker und ein berühmter Koch geworden.

Ein sehr liebevoll gestalteter Vorspann leitet den Film ein, der mit schöner Musik unterlegt und toll ausgestattet ist. Die Schauspieler sind alle sehr gut und passend besetzt. Besonders Helena Bonham Carter und die beiden Nigel-Darsteller Oscar Kennedy und Freddie Highmore sind absolut sehenswert. Zwischendurch wird es auch mal traurig und sentimental, aber der Humor kommt auch nicht zu kurz. Sehr empfehlenswert.

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