Samstag, 9. Juni 2012

Snow White: A Deadly Summer

"Snow White: A Deadly Summer" ist ein Film von David DeCoteau aus dem Jahr 2012. Das Drehbuch stammt von Barbara Kymlicka.

Märchenverfilmungen haben immer Hochkonjunktur, egal wie viel von dem Märchen in dem entsprechenden Film auch noch vorhanden sein mag. "Schneewittchen" ist dabei eine beliebte Geschichte, die ebenfalls immer wieder neu bearbeitet wird. Gerade erst wird darüber gestritten, welche der beiden aktuellen Verfilmungen denn nun die bessere ist, "Snow White & the Huntsman" mit Charlize Theron oder "Mirror, Mirror" mit Julia Roberts.

Wie wäre es da mit einer weiteren Variation vom Schneewittchen? Voilà, "Snow White: A Deadly Summer" von David DeCoteau. Ich gebe zu, so ganz ernst gemeint ist der Vorschlag nicht, aber immerhin amüsant.

Kurz zur Handlung: Snow (Shanley Caswell) ist ein junges Mädchen, das seit dem Tod ihrer Mutter zusammen mit ihrem Vater Grant (Eric Roberts) lebt. Ihr Vater hat allerdings wieder geheiratet und zwar Eve (Maureen McCormick), mit der Snow so gar nicht klar kommt. Snow ist bockig, schwänzt die Schule und treibt sich nachts herum. Eve plant daraufhin, den kleinen Quälgeist möglichst schnell loszuwerden und in ein Erziehungslager zu stecken.

Eve spielt die besorgte Mutter und überredet Grant, ihren Plänen zuzustimmen. Also geht es für die arme Snow ab in eine Art spezielles Sommercamp, aus dem es kein Entrinnen gibt. Mit ein paar anderen Jugendlichen fristet sie nun ihr Dasein unter der Kontrolle des sadistischen Campleiters und dessem debilen Gehilfen. Es gibt nur karge Kost, geschlafen wird auf einer Wiese und es wird hart trainiert. Wer aufmuckt, wird sofort bestraft.

Doch dann gibt es plötzlich Tote, denn scheinbar geht ein maskierter Mörder umher. Snow findet heraus, dass ihre Stiefmutter vor fünfundzwanzig Jahren ebenfalls in diesem Camp war und es auch damals zu ungeklärten Todesfällen kam. Steckt Eve etwa hinter den Morden und soll vielleicht Snow das nächste Opfer sein?

Egal, ich will den Film nicht wichtiger machen, als er sowieso nicht ist. Das Ende "überrascht" noch mit einem Twist, der alles wieder in neuem Licht zeigt. Ach ja, ein roter Apfel kommt auch noch vor, wird aber verspeist. Ich erwähne das nur wegen der Schneewittchen-Geschichte...

Es wäre jetzt natürlich leicht, diesen Film in der Luft zu zerreißen, aber das habe ich gar nicht vor. Es ist halt ein Film von David DeCoteau, der eben eine Vorliebe für B-Movies hat und gar nicht erst den Anspruch erhebt, mehr zu wollen. Ist doch auch in Ordnung so. Wenn ich mir so einen Film ansehe, dann weiß ich auch, was mich erwartet. Das ist kein Kunstfilm und auch kein Arthouse. Sämtliche "Nacht-Aufnahmen" wurden auch scheinbar tagsüber gedreht, das nur als Anmerkung.

Die jungen Darsteller wurden offensichtlich nur nach Optik gecastet, Talent ist hier jedenfalls Mangelware. Was soll's? Es ist Trash und mehr will es überhaupt nicht sein. Maureen McCormick kann hier herrliches Overacting zeigen, mit ihrem Spiegelbild reden und sehr böse sein, während Eric Roberts kaum etwas zu tun hat. Ich sehe ihn trotzdem gerne, auch wenn er gar nichts spielt. Er ist mir jedenfalls tausendmal lieber als seine unerträgliche Schwester.

Insgesamt gesehen natürlich nur eine eingeschränkte Empfehlung für diesen Nonsens, es könnte aber wirklich schlimmer sein. Wer mehr von David DeCoteau sehen will, dem empfehle ich noch "House of Usher", die schwule Variante der Poe-Erzählung. Kann man sich durchaus ansehen, aber bitte nicht meckern.

Keine Kommentare: