Freitag, 30. September 2011

Auf brennender Erde

"Auf brennender Erde" - "The Burning Plain" ist ein Film von Guillermo Arriaga (Regie und Drehbuch) aus dem Jahr 2008.

In der Wüste von New Mexico brennt ein Wohnwagen aus, ein Mann und eine Frau sterben darin. Sie waren ein heimliches Liebespaar, denn beide waren mit anderen Partnern verheiratet und hatten auch Kinder. Bei der Beerdigung kommt es zu einer unerfreulichen und feindseligen Begegnung der Familien. Trotz aller Vorbehalte beginnen jedoch der Sohn des Verstorbenen und die Tochter seiner Geliebten ebenfalls eine Affäre. Als die junge Frau schwanger wird, flieht das Paar nach Mexico.

In Seattle leitet eine junge Frau erfolgreich ein Nobel-Restaurant, aber ihr Privatleben ist chaotisch und eigentlich nicht existent. Sie hat ständig wechselnde Sexpartner, aber Emotionen oder sogar feste Bindungen kommen für sie nicht in Frage. Um überhaupt etwas fühlen zu können, verletzt sie sich gelegentlich selbst.

In Mexico stürzt ein Sprühflugzeug über einem Feld ab und der Pilot kommt schwer verletzt ins Krankenhaus. Er bittet einen Freund darum, seine zwölfjährige Tochter zu ihrer Mutter zu bringen, die in Amerika lebt und ihr Kind zwei Tage nach der Geburt verlassen hat.

Das sind die Zutaten, aus denen Guillermo Arriaga in seinem Spielfilmdebüt etwas Besonderes zaubern wollte. Hat nicht geklappt, das kann ich schon mal sagen. Arriaga ist bisher vor allem als Drehbuchautor tätig gewesen, unter anderem hat er die Drehbücher zu den Filmen "Babel", "21 Gramm" und "Amores Perros" von Alejandro González Inárritu geschrieben, bevor sich beide im Streit getrennt haben. Inárritu hat daraufhin bei seinem letzten Film "Biutiful" das Drehbuch erfolgreich selbst geschrieben, während Arriaga sich nun hier erstmals auch als Regisseur versucht hat.

Die Erzählweise ist hier, wie auch oft in den Werken von Inárritu, nicht chronologisch, sondern springt zwischen den verschiedenen Handlungen und Zeiten hin und her. Das tut dem Film in diesem Fall aber nicht gut, weil man leicht den Faden verliert und sich erst einmal orientieren muss, um wen oder was es denn nun eigentlich geht. Mal ganz davon abgesehen, dass das Ende furchtbar sülzig ist, lässt der Film den Zuschauer jedoch relativ ungerührt zurück, daran kann auch eine nackte Charlize Theron nichts ändern.

Ein Film muss nicht alles erklären, ich bin als Zuschauer durchaus in der Lage, mir gewisse Dinge vorstellen zu können. Wenn aber am Ende mehr Fragen als Antworten übrig bleiben, dann hat etwas nicht funktioniert. Die durchaus emotionale Story hört sich noch ganz interessant an, aber der fertige Film überzeugt leider gar nicht. An den Schauspielern liegt es jedenfalls nicht, denn Charlize Theron, Kim Basinger (die leider immer mehr auf neurotische Frauenrollen abonniert zu sein scheint) und die junge Jennifer Lawrence zeigen gute Leistungen. Die drei Frauen sind auch die Hauptpersonen, die Männer kommen hier eigentlich nur am Rand vor.

Insgesamt gesehen also nur eine sehr eingeschränkte Empfehlung, denn Guillermo Arriaga hat sich mit diesem Projekt doch zu sehr verzettelt und dabei ordentlich verhoben. Aus der geplanten dramatischen Geschichte ist lediglich ein kitschiges Rührstück geworden, das man sofort wieder vergisst.

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