"Autopsy" ist ein Film von Jérôme Anger aus dem Jahr 2007 und für das französische Fernsehen entstanden. Das Drehbuch schrieb Anger zusammen mit Gérard Carré.
In Lyon lebt und arbeitet der Kommissar Eric Mercadier (Stéphane Freiss). Er scheint hart und unbarmherzig in seinem Job zu sein, aber Gerechtigkeit liegt ihm am Herzen und mit seiner Kollegin Sarah (Sara Martins) versteht er sich gut. Zu Hause könnte es besser laufen, denn seine Frau Anne (Claude Perron) und er haben sich nicht furchtbar viel zu sagen und sein Sohn Paco (Francois Civil) ist mit seinen siebzehn Jahren auch nicht gerade pflegeleicht.
Erics Chef Mangin (Philippe Duclos) setzt ihn und Sarah auf einen neuen Fall an. Anscheinend ermordet ein Serienkiller ältere Schwule, das letzte Opfer war ein anerkannter Medizinprofessor. Bei der Autopsie der Leiche lernt Eric den Gerichtsmediziner Emmanuel Rivière (Thierry Neuvic) kennen. Rivière vertritt die ältere Rose, die einen Schlaganfall hatte und nun im Koma liegt. Eric kennt Rose schon seit dreißig Jahren und sie ist für ihn und seine Familie eine gute Freundin geworden und er sorgt sich sehr um sie.
Als Eric nun bei dieser Autopsie erstmals Emmanuel begegnet, fällt er in Ohnmacht, wofür er sich selbst schämt, es aber nicht erklären kann. Im Zuge seiner Ermittlungen um den Mord an dem Professor, erfährt Eric auch, dass Emmanuel ebenfalls schwul ist und den Professor gekannt hat. Zudem fühlt er sich das erste Mal in seinem Leben zu einem Mann hingezogen und kann mit seinen aufkommenden Gefühlen nicht umgehen. Bei einem privaten Treffen mit Emmanuel reagiert Eric gewalttätig, weil er mit sich selbst ringt.
Eric weiß nicht, was mit ihm geschieht, er zögert und ist voller Zweifel, aber seine Liebe zu Emmanuel wächst ständig. Als seine Frau das bemerkt, wirft sie ihn aus dem Haus. Kurze Zeit später zieht Eric zu Emmanuel und beide erleben nach einigen Auseinandersetzungen eine Zeit des Glücks. Doch der Fall des ermordeten Professors ist noch nicht gelöst und plötzlich ist Emmanuel ein Verdächtiger. Eric, der zunehmend überfordert ist, sieht sich mit der Tatsache konfrontiert, dass sein Liebster vielleicht der Komplize eines Mörders ist. Sein Leben droht völlig aus der Bahn zu laufen und er weiß nicht mehr, wem er noch glauben kann.
Das ist ein ganz großartiger Film, den ich nur zufällig gefunden habe und der mich einfach überwältigt hat. Ohne zu viel verraten zu wollen, muss ich allerdings sagen, dass ich den Schluss ganz furchtbar finde. Das sollte aber jeder für sich entscheiden, es lohnt sich auf jeden Fall. Der Film gehört in erster Linie dem wunderbaren Stéphane Freiss, der hier eine geniale Leistung zeigt und schlicht und ergreifend so gut spielt, dass mir fast die Worte fehlen. Seine Darstellung des gefühlsmäßig zerrissenen Mannes ist jederzeit absolut glaubwürdig. In der Liebe gibt es eben keine Unterscheidungen zwischen Mann und Frau. Zudem sind er und Thierry Neuvic auch äußerst attraktiv und sehr gut in ihren Rollen besetzt. Da wir es hier mit einer französischen Produktion zu tun haben, dürfen die Darsteller auch Falten und Augenringe haben, was sie nur noch schöner macht. Diese glattgebügelten amerikanischen Fressen sind ja auch nicht mehr auszuhalten.
Wie auch immer, hier gibt es auf jeden Fall eine ganz große Empfehlung für einen tollen Film, der mich sehr berührt und begeistert hat. Unbedingt anschauen.
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