Freitag, 2. September 2011

Red Riding Hood

"Red Riding Hood" ist ein Film von Catherine Hardwicke aus dem Jahr 2011. Das Drehbuch stammt von David Johnson. Der Film ist eine sehr eigenwillige Variation des Märchens vom "Rotkäppchen und dem bösen Wolf".

Es war einmal in einem kleinen Dorf namens Daggerhorn, vor langer, langer Zeit. In diesem Dorf, umgeben vom dunklen Wald, lebte die junge Valerie (Amanda Seyfried), die in ihren Jugendfreund Peter (Shiloh Fernandez) verliebt war. Doch ihre Eltern (Billy Burke und Virginia Madsen) wollten sie mit dem jungen Henry (Max Irons) verheiraten, weil er die bessere Partie war. Valerie und Peter waren darüber so verzweifelt, dass sie sogar gemeinsam weglaufen wollten, aber dazu kam es nicht, denn Valeries Schwester Lucie wurde von einem Werwolf getötet.

Das Dorf wurde schon seit Generationen von einem Werwolf heimgesucht, aber mit Opfergaben von Tieren wurde die Bestie ruhiggestellt, bis jetzt. Der Dorfpfarrer Auguste (Lukas Haas) schickt sich nun an, den berüchtigten Pater Salomon (Gary Oldman) zu rufen, der das Böse austreiben soll. Mit großem Getöse, viel Personal und einer riesigen Elefantenstatue im Gepäck erscheint Salomon auf der Bildfläche, bereit sein Werk zu verrichten. Er erklärt den Dorfbewohnern dann auch erst einmal, dass so ein Werwolf am Tag ein Mensch aus Fleisch und Blut ist und erst des Nachts zur Bestie mutiert. So kann praktisch jeder der Übeltäter sein und das Misstrauen unter den Bürgern greift um sich, denn jeder verdächtigt jeden. Als dann auch noch herauskommt, dass Valerie eine Begegnung mit dem Werwolf hatte und sogar mit ihm gesprochen hat, wird sie als Hexe eingesperrt.

Peter und Henry wollen Valerie befreien, während diese sich darüber Gedanken macht, mit wem sie da eigentlich gesprochen hat. Im Haus ihrer Großmutter (Julie Christie) wird schließlich das Rätsel gelöst, aber damit ist die Geschichte noch nicht zu Ende...

Ist das nicht herzig? Nein? Egal, denn hier ist eigentlich alles nur verkorkst, aber wenn man sich erst einmal daran gewöhnt hat und einigermaßen guter Stimmung ist, dann kann man das durchaus ertragen, ohne in Ohnmacht zu fallen. Mir ging es zumindest so. Dieser Film bietet so viel Angriffsfläche, da macht ein Verriss einfach gar keinen Spaß mehr, auch das soll es geben. Ich hatte mir schon Schlimmes vorgestellt und die ganze Produktion tappt wirklich von einem Fettnäpfchen ins nächste, da weiß man gar nicht, wo man anfangen soll mit der Aufzählung und wo man aufhören soll.

Die kitschigen und hölzernen Studio-Kulissen rauben einem schlicht den Atem, das Dorf sieht aus wie aus einem Bild von Thomas Kinkade übernommen und der gruselige Werwolf wirkt wie ein zu groß geratenes Kuscheltier. Ob die jungen Darsteller nun tatsächlich alle aussehen, als wären sie aus "Twilight" entlaufen, das kann ich nicht beurteilen, denn das sehe ich mir bestimmt nicht an, selbst ich habe meine Grenzen. Amanda Seyfried rollt wie üblich nur mit ihren großen runden Augen und ihre beiden männlichen Sidekicks übertreffen sich gegenseitig mit schauspielerischem Unvermögen. Mir fiel nur noch unangenehm auf, dass die Gesichter von Virginia Madsen und Julie Christie seltsam unbewegt und glatt waren, was auch schon wieder gruselig ist. Einzig sehenswert ist hier noch Gary Oldman, der mal wieder herrlich schauspielern darf und das auch mit großer Freude tut. Grenzen kennt auch er nicht, aber er darf das.

Zielgruppe ist hier natürlich ein Teenager-Publikum, da gibt es keine zwei Meinungen drüber. Sollen sie doch ihren Spaß mit dieser Gurke haben, das ist doch völlig in Ordnung. Ein bisschen mehr Anspruch und Sorgfalt und etwas weniger Holzhammerpädagogik wären zwar wünschenswert gewesen, aber was soll's. Schade nur, dass sich der Film selbst so ernst nimmt, denn mehr als Trash ist er wirklich nicht.

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