"Largo Winch II" ist ein Film von Jérôme Salle aus dem Jahr 2011 und ist damit die Fortsetzung des ersten Films "Largo Winch" aus dem Jahr 2008. Das Drehbuch schrieb Salle auch hier wieder zusammen mit Julien Rappeneau.
Largo Winch (Tomer Sisley) ist nun also auch offiziell der Erbe des Imperiums seines verstorbenen Adoptivvaters Nerio Winch (Miki Manojlovic). Allerdings liegt ihm nichts daran, das Unternehmen zu leiten und er plant einen Verkauf der Holding, um das erworbene Geld in eine wohltätige Stiftung zu überführen. Leiter dieser Stiftung soll Alexandre Jung (Laurent Terzieff) werden, ein alter Freund seines Vaters.
Bevor der geplante Verkauf jedoch über die Bühne gehen kann, steht plötzlich Interpol in der Tür, mit der ermittelnden Staatsanwältin Diane Francken (Sharon Stone) im Schlepptau, die Largo wegen Verbrechen an der Menschheit anklagen will. Drei Jahre zuvor, als Largo sich in Burma aufgehalten hat, wurde ein Massaker an den Bewohnern eines Dorfes durchgeführt, unter Leitung des korrupten Generals Kyaw Min. Angeblich ging es um wertvolle Bodenschätze und die Spur des Auftraggebers führt zu Nerio Winch und einem geheimen Konto namens "Pandora".
Largo gerät in Bedrängnis, denn während die Staatsanwältin ihn festnageln will, wird sein einziger Entlastungszeuge ermordet. Ihm bleibt nichts anderes übrig, als selbst nach Burma zu reisen, um Licht in die Angelegenheit zu bringen und den Ruf seines Vater zu rehabilitieren. Sein enger und treuer Mitarbeiter Dwight Cochrane (Ulrich Tukur) führt derweil die Geschäfte der Holding fort. Unser Held Largo gerät währenddessen von einer komplizierten Situation in die nächste und weiß wie üblich nicht, wem er wirklich trauen kann.
Er trifft auf seine ehemalige Geliebte Malunei, den schmierigen Gangsterboss Nazachov und den skrupellosen Söldner Dragan Lazarevic (Clemens Schick). Das alles wird begleitet von zahlreichen Verfolgungsjagden, durch die Luft wirbelnden Autos und Explosionen. Die Gut/Böse-Zeichnungen sind, wie bereits im ersten Teil, auch hier wieder sehr schablonenhaft gehalten. Dazu gibt es extrem schwülstige Dialoge und zwischendurch wird es so kitschig, dass es schmerzt. Nicht zu vergessen einen Sprung aus einem Flugzeug, samt Kampf in der Luft, der doch sehr an alte Bond-Filme erinnert.
Egal, der Film will unterhalten, mehr nicht, und das tut er tatsächlich, wenn man den Kopf dabei ausschaltet. Für ein wenig Humor sorgt die Rolle des Dieners Gauthier (Nicolas Vaude), der im Auftrag von Largo den verschollenen Simon Ovronnaz (Olivier Barthelemy) aufspüren soll. Ansonsten ist einfach vieles zu vorhersehbar, selbst die Dialoge.
Der Film ist definitiv besser als der erste Teil, was ihn aber immer noch nicht zu einem wirklich guten Film macht. Positiv ist aber Tomer Sisley hervorzuheben, der hier sehr smart und sexy ist und wesentlich mehr Gelegenheit hat, seine Rolle glaubhaft zu entwickeln. Ulrich Tukur ist ein verlässlicher Part an seiner Seite und wie üblich völlig tadellos in seiner Darstellung. Was ihn aber überhaupt hierher verschlagen hat, das ist mir ein Rätsel. Mein Sorgenkind ist und bleibt Sharon Stone, die ich zwar so sehr mag, die aber hier nur scheinbar grenzenloses Overacting abliefert. Das soll eine Staatsanwältin sein, ernsthaft?
Nachdem mir der erste Teil gar nicht gefallen hat, wollte ich eigentlich auf die Fortsetzung verzichten, wurde dann aber doch von den Namen Tukur und Stone neugierig gemacht. Nun, wie gesagt, so schlecht ist der Film nicht, aber eine Empfehlung gibt es doch nur eingeschränkt. Ist halt nicht so mein Genre.
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