Konrad Lang (Gérard Depardieu) ist ein Mann Anfang Sechzig, der seit einiger Zeit Probleme mit seinem Kurzzeitgedächtnis hat. Er lebt zurückgezogen als Verwalter eines Ferienhauses der Industriellen-Familie Senn, bei denen er aufgewachsen ist und die über die Jahre immer für ihn gesorgt haben. Durch eine Unachtsamkeit setzt er versehentlich das Haus in Brand und taucht bald darauf in dem riesigen Anwesen der Senns auf.
An diesem Tag findet eine Hochzeit statt, in die Konrad hineinplatzt. Philippe (Yannick Renier), der Sohn von Konrads Jugendfreund Thomas (Niels Arestrup) und Enkel der rüstigen und dominanten Clan-Chefin Elvira (Françoise Fabian), heiratet die junge Simone (Alexandra Maria Lara). Auch Elisabeth (Nathalie Baye), die Ex-Frau von Thomas ist zu Gast. Sie war einst in beide Männer verliebt, hatte sich aber letztlich für die finanzielle Sicherheit an der Seite von Thomas entschieden.
Thomas und Elvira sind nicht sehr erfreut über Konrads Auftauchen und schieben ihn schnell in eine kleine Wohnung ab. Simone freundet sich mit Konrad an, weil sie genau wie er nicht richtig in die Familie passt, was man sie auch spüren lässt. Elisabeth freut sich über das Wiedersehen mit Konrad, doch sie muss bald feststellen, dass er an Alzheimer erkrankt ist und seine Vergesslichkeit für ihn eine Gefahr darstellt. Nach einigen Zwischenfällen entscheidet sich Elvira dazu, Konrad in einem Gästehaus auf dem Anwesen unterzubringen und sie sorgt auch dafür, dass er von einer Krankenschwester betreut wird.
Thomas kann diese großzügige Geste nicht nachvollziehen, er geht Konrad aus dem Weg, weil er nicht an sein eigenes Alter erinnert werden will. Aber Elvira hat ihre Gründe, denn Konrad kann sich immer öfter an Szenen aus seiner Kindheit erinnern, die ihr gefährlich werden können. Simone, die inzwischen feststellen musste, dass Philippe sie betrügt und sie außerdem schwanger ist, kümmert sich um Konrad und kommt dabei langsam einem wohl gehüteten Familiengeheimnis auf die Spur.
Den Roman von Martin Suter kenne ich nicht, aber der Film ist definitiv gelungen und sehr sehenswert. Die Geschichte ist spannend und gut erzählt und die Ausstattung ist sehr erlesen. Die Rollen sind durchweg sehr gut besetzt, die Schauspieler sind hervorragend. Zu Gérard Depardieu muss man ja schon fast nichts mehr sagen, aber es ist immer wieder erstaunlich, welche Zartheit und Kindlichkeit dieser doch eher bullige Mann verkörpern kann. Françoise Fabian ist brillant als eiskalte Chefin der Familie, die dafür auch über Leichen geht.
Der hübsche Yannick Renier ist als Philippe ebenso kalt wie seine Großmutter und sehr sehenswert. Nathalie Baye und Niels Arestrup spielen ebenfalls großartig und Alexandra Maria Lara ist zwar eine sehr hübsche Frau, aber meiner Meinung nach leider auch immer ein wenig langweilig.
Insgesamt gesehen kann ich diesen Film sehr empfehlen, es lohnt sich auf jeden Fall, in die Vergangenheit dieser Familie einzutauchen.
(Françoise Fabian und Yannick Renier) |