"Pans Labyrinth" - "El laberinto del fauno" ist ein Film von Guillermo del Toro (Regie und Drehbuch) aus dem Jahr 2006.
Die Geschichte spielt in Spanien, im Jahr 1944. Der Bürgerkrieg ist lange vorbei, aber noch immer kämpfen vereinzelte Rebellengruppen gegen das Militär. Die zwölfjährige Ofelia (Ivana Baquero) ist mit ihrer hochschwangeren Mutter Carmen (Ariadna Gil) auf dem Weg in die Berge Nordspaniens, wo Carmens neuer Ehemann Hauptmann Vidal (Sergi López) auf ihre Ankunft wartet. Er ist mit seiner Einheit dort stationiert und macht Jagd auf die Rebellen, die sich in den Bergen verschanzen.
Für Ofelias Mutter ist die Reise eigentlich viel zu anstrengend, aber Vidal besteht darauf, dass sein Sohn bei ihm zur Welt kommen soll. Ihn interessiert sowieso nur sein zukünftiger Stammhalter, um Carmen sorgt er sich nicht und Ofelia ist ihm eher lästig. Vidal ist ein grausamer und menschenverachtender Hauptmann, der lustvoll Gefangene foltert und auch Unschuldige ohne jede Gefühlsregung tötet.
Vor dem Schrecken und der Brutalität die um sie herum herrschen, flüchtet sich Ofelia in eine Fantasiewelt, die aber gleichfalls von grausamen Wesen bevölkert ist. Ein merkwürdiges Insekt, das sich als kleine Fee entpuppt, führt Ofelia in ein nahe gelegenes Labyrinth und über eine Treppe hinab in ein unterirdisches Reich. Hier lernt Ofelia den Faun Pan kennen, der ihr erzählt, dass sie die Prinzessin des geheimen Reiches sei, aber vor vielen Jahren aus Neugier zu den Menschen an die Oberfläche gegangen sei und ihre Erinnerung an ihr früheres Leben verloren hat. Um wieder zu ihrem Vater und ihrem Volk zurückkehren zu können, muss sie allerdings drei Prüfungen bestehen, bevor der nächste Vollmond erscheint. Pan übergibt Ofelia ein altes Buch mit leeren Seiten, in dem nach und nach die Aufgaben erscheinen, die sie bestehen muss.
In der wirklichen Welt erkrankt ihre Mutter immer mehr und stirbt schließlich bei der Geburt ihres Sohnes. Ofelias einzige Vertraute ist das Hausmädchen Mercedes (Maribel Verdú), die heimlich mit den Rebellen sympathisiert, unter denen sich auch ihr Bruder Pedro (Roger Casamajor) befindet. Ofelias Lage wird immer aussichtsloser, ihr verhasster Stiefvater hat nur Verachtung für sie übrig und es gelingt ihr nicht, die ihr gestellten Aufgaben zu bestehen. Wird es eine Erlösung für sie geben, in welcher Welt auch immer?
Dieser Film geht definitiv an die Nieren, das lässt sich nicht leugnen. Guillermo del Toro präsentiert hier ein Märchen für Erwachsene, das die grausame Realität mit Bildern einer Fantasiewelt und seltsamen Fabelwesen mischt. Dabei scheut er sich auch nicht vor drastischen Darstellungen, die zwar nicht besonders angenehm sind, aber hier einfach dazu gehören. Ich fühlte mich am Ende ein wenig erschlagen, aber der Film ist trotzdem sehr beeindruckend und bewegend. Das Schicksal der kleinen Ofelia geht unter die Haut und bleibt im Gedächtnis, das hat del Toro großartig erzählt.
Die Bilder sind düster, auch die Fantasiewelt ist nicht bunt, sondern eher grau gehalten und die Darsteller sind allesamt wunderbar. Neben der jungen Ivana Baquero, die hier eine fantastische Leistung zeigt, überzeugen besonders Sergi López als fieser Capitan und Maribel Verdú.
Insgesamt gesehen ein sehr außergewöhnlicher Film, der absolut sehenswert ist, aber auch viele dramatische Momente hat, die nicht immer leicht zu ertragen sind. Für einen netten Abend also eher nicht geeignet. Erwähnenswert ist in diesem Zusammenhang auch noch Guillermo del Toros Film "The Devil's Backbone" aus dem Jahr 2001, der eine ähnliche Thematik behandelt. Beide Filme sind sehr empfehlenswert, aber sicher nicht für jeden Geschmack.
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