Samstag, 20. August 2011

Tales of the City

"Tales of the City" entstand im Jahr 1993 unter der Regie von Alastair Reid als TV-Miniserie beim britischen Sender Channel Four und beruht auf dem ersten Roman der "Stadtgeschichten" von Armistead Maupin, der hier zusammen mit Richard Kramer auch das Drehbuch geschrieben hat.

Die Handlung spielt in San Francisco in den Siebziger Jahren. Die junge Mary Ann Singleton (Laura Linney) kommt aus Cleveland das erste Mal nach San Francisco und beschließt spontan, dort auch zu bleiben. Zunächst kommt sie bei ihrer früheren Schulfreundin Connie (Parker Posey) unter, doch deren lockeres Liebesleben vertreibt sie schnell aus der Wohnung. Auf der Suche nach einer neuen Unterkunft landet sie in der Barbary Lane 28, jenem beinahe schon magischen Ort, der zum Mittelpunkt der "Stadtgeschichten" wird. Dieses Haus, das hier übrigens ganz wunderbar in Szene gesetzt wurde, gehört der unkonventionellen Anna Madrigal (Olympia Dukakis), die einige Geheimnisse mit sich trägt, welche erst nach und nach gelüftet werden.

Mrs. Madrigal, eine Frau in den Fünfzigern, wacht wie eine Mutter über ihre jungen Mieter und versorgt diese auch gerne mit Joints aus selbst angebautem Marihuana. Zu ihren Mietern zählen unter anderem Mona Ramsey (Chloe Webb), Brian Hawkins (Paul Gross) und Michael "Mouse" Tolliver (Marcus D'Amico), eine der wichtigsten Personen in den Geschichten. Alle sind sie auf der Suche nach Glück und der großen Liebe. Das Haus in der Barbary Lane ist ihre Zuflucht, hier finden sie Geborgenheit und Freunde.

Im ersten Buch, also in dieser Verfilmung, werden die einzelnen Personen vorgestellt. Mrs. Madrigal lernt den älteren Edgar Halcyon (Donald Moffat) kennen und lieben, der zugleich Mary Anns und Monas Chef ist. Edgar ist krank und hat nicht mehr lange zu leben, was er aber weder seiner Frau Frannie, noch seiner Tochter DeDe oder deren Ehemann Beauchamp erzählt. Zusammen mit Anna erlebt er schöne Tage, bevor die Krankheit ihn schließlich besiegt.

Brian und Michael werden gute Freunde. Während Brian mehr oder weniger erfolgreich Frauen erobert, lernt Michael den Gynäkologen Jon (Billy Campbell) kennen, in den er sich verliebt. Aber auch die anderen Bewohner der Barbary Lane machen ihre Erfahrungen, auf die ich hier nicht näher eingehen will. Es passiert ganz viel und es bleibt immer spannend.

Die Bücher von Armistead Maupin sind ganz wundervoll geschrieben, ich liebe jedes einzelne von ihnen. Diese Verfilmung, die es hier nur als UK-Import auf DVD gibt, ist großartig gelungen. Der Schauplatz ist genial geworden und die Besetzung ist ein Geschenk des Himmels. Angefangen bei der fabelhaften Olympia Dukakis, die die Rolle der Anna Madrigal nicht spielt, sondern lebt. Genau so habe ich sie mir vorgestellt. Ebenso Laura Linney als Mary Ann Singleton, sie passt einfach perfekt. Aber auch die anderen Rollen sind sehr gut besetzt worden, hier gibt es gar nichts zu meckern.

Wie gesagt, ich habe die Bücher geliebt, ich liebe auch diese Verfilmung, die absolut gelungen ist. Man fühlt sich sofort wohl in der Barbary Lane 28 und möchte nie wieder weggehen. Besser kann es nicht sein. Ganz große Empfehlung für diesen Film und natürlich auch für die Bücher von Armistead Maupin. Der zweite Teil der Verfilmung entstand übrigens 1998 unter dem Titel "More Tales of the City".


Keine Kommentare: