Sonntag, 28. August 2011

Auf Liebe und Tod

"Auf Liebe und Tod" - "Vivement dimanche!" ist ein Film von Francois Truffaut aus dem Jahr 1983. Das Drehbuch schrieb Truffaut zusammen mit Jean Aurel und Suzanne Schiffman. Der Film beruht auf dem Roman "The long Saturday Night" von Charles Williams.

Der Immobilienmakler Julien Vercel (Jean-Louis Trintignant) gerät unter Mordverdacht, nachdem erst Massoulier, der Geliebte seiner Ehefrau Marie-Christine (Caroline Sihol) und dann kurze Zeit später auch Marie-Christine selbst ermordet aufgefunden werden. Julien war zur Tatzeit auf Entenjagd und hat kein Alibi, was ihn umso mehr belastet.

Julien versteckt sich in seinem Büro, während seine Sekretärin Barbara (Fanny Ardant), die heimlich in ihren Chef verliebt ist, sich auf die Suche nach dem wahren Mörder macht. Ihre Ermittlungen führen sie nach Nizza, wo Marie-Christine einen Kosmetiksalon betrieben haben soll, der sich allerdings als Nachtclub herausstellt und mit Prostitution zu tun hat. Barbara begibt sich auf gefährliches Terrain, um ihren Chef zu rehabilitieren. Kann sie Julien aber letztlich wirklich retten und was hat eigentlich Maitre Clèment (Philippe Laudenbach), Juliens Rechtsanwalt, mit der Sache zu tun? Es bleibt spannend...

"Auf Liebe und Tod" war der letzte Film von Francois Truffaut vor seinem viel zu frühen Tod am 21.10.1984. Kameramann Nèstor Almendros hat alles in sehr stimmungsvollen Schwarz-Weiß-Bildern eingefangen, die den Film in die Rubrik "Film-Noir" einordnen, in die er aber nicht wirklich gehört. Tatsächlich spielt Truffaut hier mit diesem Genre, aber auf sehr erfrischende Art und Weise, denn der Film nimmt sich selbst nicht allzu ernst und streut immer wieder komische Momente ein. Dazu gehört, dass er die Handlung eigentlich vernachlässigt und eher auf die Bilder und seine Darsteller setzt. Das funktioniert allerdings ganz wunderbar und selbst der kitschige Schluss kann hier nichts mehr ruinieren.

Der Film selbst lebt natürlich vor allem von seinen fantastischen Schauspielern und dabei in erster Linie von der großartigen und wunderschönen Fanny Ardant, die hier praktisch alles allein trägt. Toll anzuschauen und gleichzeitig doch auch wahnsinnig traurig, eben weil es Truffauts letzter Film war. Sollte man sich nicht entgehen lassen. Ausgesprochen empfehlenswert.

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