"Stadt Land Fluss" ist ein Film von Benjamin Cantu (Regie und Drehbuch) aus dem Jahr 2011. Der Film ist eine gelungene Mischung aus Dokumentar- und Spielfilm und erzählt von dem Leben in einem großen Agrarbetrieb in Brandenburg. Die Auszubildenden und Mitarbeiter werden bei ihrer alltäglichen Arbeit gezeigt, während sich im Hintergrund eine zarte Liebesgeschichte anbahnt.
Marko (Lukas Steltner) ist einer dieser Auszubildenden auf dem Hof. Er steht kurz vor seiner Prüfung zum Landwirt und könnte auch übernommen werden. Ob er das allerdings will, das weiß er selbst nicht so genau. Er ist ein Einzelgänger, stammt aus schwierigen Familienverhältnissen und hat kaum Kontakt zu den anderen. Eines Tages erscheint Jacob (Kai-Michael Müller) auf der Bildfläche. Er hat seine Banklehre geschmissen und macht nun ein Praktikum auf dem Hof.
Zwischen den beiden jungen Männern gibt es gleich eine gewisse Vertrautheit. Obwohl sie kaum miteinander sprechen, gibt es zaghafte und scheue Blicke, kleine Gesten und ein deutlich spürbares Knistern, das fast greifbar scheint. Doch erst bei einem gemeinsamen Ausflug in das nicht weit entfernte Berlin kommen sie sich wirklich näher. Wieder zurück in Brandenburg wird sich zeigen, ob ihre junge Liebe Bestand haben wird.
Benjamin Cantu (Jahrgang 1978) hat hier in seinem ersten Langfilm eine wirklich schöne und sehr realistisch anmutende Geschichte erzählt. Es gibt tolle Bilder, die Landschaftsaufnahmen sind grandios und auch das Leben in dem Betrieb wurde sehr schön eingefangen. Da kann man auch mal über einen kleinen Anschlußfehler hinwegsehen, der selbst mir aufgefallen ist, obwohl ich sonst nicht so sehr auf so etwas achte. Egal, der Film ist großartig, hat fast ein bisschen was von "Beautiful Thing", das ist aber nur positiv gemeint.
Lukas Steltner und Kai-Michael Müller sind übrigens ganz hinreißend und zauberhaft, ihre innere Zerrissenheit und Unsicherheit wegen ihrer Gefühle füreinander setzen sie sehr glaubhaft um. Ein schöner Film, den ich nur sehr empfehlen kann, auch wenn der Anfang ein bisschen sperrig wirkt. Unbedingt anschauen, es lohnt sich.
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