Samstag, 29. Oktober 2011

Beginners

"Beginners" ist ein Film von Mike Mills (Regie und Drehbuch) aus dem Jahr 2010. Die Geschichte ist zum Teil autobiografisch, da Mike Mills hier auf Erfahrungen innerhalb der eigenen Familie zurückgreift.

Oliver (Ewan McGregor) ist ein erfolgloser Grafikdesigner, der seine Kunden mit seinen traurigen Werken nur verscheucht. Es ist diese Traurigkeit, die Oliver umgibt, die ihn von anderen Menschen fernhält. Seine Eltern Georgia (Mary Page Keller) und Hal (Christopher Plummer) waren 44 Jahre lang verheiratet, bevor Georgia verstorben ist. Nach ihrem Tod hatte sich Hal, inzwischen stolze 75 Jahre alt, endlich als schwul geoutet und seinen Lebensstil komplett geändert. Er setzte sich für die Rechte von Homosexuellen ein und fand in dem jüngeren Andy (Goran Visnjic) einen Freund und Liebhaber.

Eine Krebserkrankung ließ ihm aber nur wenige Jahre Zeit, sein neues Glück zu genießen. Nach Hals Tod bleibt Oliver nur der Jack Russell-Terrier Arthur, der wie ein Familienmitglied behandelt wird. Oliver, der bisher immer nur kurze Beziehungen hatte und irgendwie beziehungsrenitent zu sein scheint, lernt auf einer Kostümparty die Schauspielerin Anna (Mélanie Laurent) kennen, mit der er sich gleich verbunden fühlt, obgleich auch sie einen nicht einfachen Familienhintergrund hat. Sie verleben eine glückliche Zeit, sind sehr verliebt, aber dann scheint auch diese Beziehung gefährdet. Doch Oliver erkennt endlich, worauf es ihm im Leben ankommt und geht erneut auf Anna zu.

Das ist ein sehr leiser und schöner Film, den man wirklich nicht verpassen sollte. Er ist gleichzeitig berührend, komisch und tieftraurig, aber niemals deprimierend. Im Gegenteil, die Geschichte ist zauberhaft erzählt, liebenswert gespielt, ein bisschen versponnen, aber im besten Sinne. Gelegentliche Längen werden durch die fabelhafte Besetzung sofort überspielt und fallen nicht weiter auf.

Die Schauspieler sind ein Traum und zwar jeder einzelne von ihnen. Neben Ewan McGregor, der hier herrlich schluffig ist, begeistern auch noch die zauberhafte Mélanie Laurent, Goran Visnjic (mit schlimmer Frisur) und Mary Page Keller (herrlich sarkastisch) in fabelhaften Rollen. Besonders hervorzuheben ist aber der großartige Christopher Plummer, der einfach sensationell ist und in seiner Darstellung des alten Mannes, der endlich sein schwules Leben genießen kann, alle Sympathien auf seiner Seite hat. Er will endlich leben und lässt sich auch vom Krebs nichts anderes einreden, er kostet alles aus, bis zum letzten Atemzug. Sehr beeindruckend gespielt von diesem immer noch sehr schönen Mann.

Insgesamt gesehen ein sehr schöner Film, der mich zum Lachen und zum Weinen gebracht hat. Eine kleine, aber wundervolle Produktion, die viele Zuschauer verdient hat. Ganz große Empfehlung.
  

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