"Im Himmel, unter der Erde" ist ein Film von Britta Wauer (Regie und Drehbuch) aus dem Jahr 2011 über den Jüdischen Friedhof Berlin-Weißensee.
Eine Frage drängt sich zuerst auf: Kann man überhaupt einen unterhaltsamen Film über einen Friedhof drehen? Nun, die Antwort darauf liefert der Film von Britta Wauer selbst ziemlich schnell: Ja, es geht und zwar sehr gut.
Vier Jahre Arbeit wurden hier investiert, es gibt auch einen entsprechenden Bildband und herausgekommen ist ein Film, wie er schöner nicht sein könnte. Viele verschiedene Geschichten werden erzählt, es gibt traumhaft schöne Bilder und genug Gründe, zu Lachen oder zu Weinen. Das vereint der Film alles ganz wunderbar und mit leichter Hand. Viele Menschen kommen zu Wort, die alle etwas mit dem Friedhof zu tun haben. Entweder sie arbeiten dort, besuchen die Gräber ihrer Angehörigen oder sie wohnen dort, wie die junge Familie, die tatsächlich eine Wohnung auf dem Gelände des Friedhofes bewohnt.
Der Friedhof wurde 1880 gegründet und ist auch heute noch in Betrieb. In der ganzen Zeit, auch zur Zeit der Nazidiktatur, wurde der Friedhof nie geschändet oder sonst irgendwie beschädigt. Über 115.000 Grabstellen befinden sich hier auf einem riesigen Arsenal, in dem die Natur letztlich die Oberhand gewonnen hat. Da auch hier, wie überall, die Gelder knapp bemessen sind, wäre es wünschenswert, diesen wunderbaren Ort in guten Händen zu wissen und mit entsprechenden Mittel auszustatten. Dieser geschichtsträchtige Ort sollte auch weiterhin erhalten bleiben.
Der Film gehört zweifellos zu den schönsten und bewegendsten Filmen, die ich je gesehen habe und bekommt von mir eine ganz große Empfehlung. Unbedingt anschauen, es lohnt sich auf jeden Fall. Zur DVD gibt es auch noch ein sehr interessantes Booklet, das noch weitere Informationen zum Film vermittelt.
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