"And Soon The Darkness" - "Tödliche Ferien" ist ein Film von Robert Fuest aus dem Jahr 1970. Das Drehbuch stammt von Brian Clemens und Terry Nation.
Die beiden jungen Engländerinnen Jane (Pamela Franklin) und Cathy (Michele Dotrice) machen Urlaub in Frankreich und sind mit ihren Fahrrädern unterwegs. Sie sind noch am Anfang ihrer Ferien und Jane hat eine genaue Route vorbereitet, die sie auf einsamen Landstraßen durch kleine Dörfer führt. Bald schon zeigt sich, dass Jane und Cathy doch verschiedene Vorstellungen von ihrer Reise haben, denn Jane möchte sich an ihren Plan halten und möglichst weite Strecken zurücklegen und Cathy möchte eher ausspannen und Leute kennenlernen bzw. mit Männern flirten.
Bei einer gemeinsamen Rast in einem Wald kommt es deswegen zum Streit zwischen den beiden und Jane radelt alleine weiter. Als sie später wieder an die Stelle zurückkehrt, ist Cathy verschwunden, nur ihr Fotoapparat liegt noch am Boden. Ein fremder Mann, der den beiden Frauen zuvor schon begegnet war, kommt Jane zu Hilfe und stellt sich als Paul (Sandor Elès) vor. Im nächsten Dorf befragt er Passanten in einem Straßencafé nach Cathy, aber niemand hat sie gesehen. Jane spricht kein französisch und kann sich nicht verständigen, aber Paul spricht auch englisch. Jane erfährt von dem Mord an einer jungen blonden Touristin, der vor drei Jahren hier passiert ist. Paul erklärt ihr, dass er von der Polizei aus Paris ist und auf eigene Faust immer noch ermittelt.
Jane weiß aber nicht, ob sie Paul trauen kann, weil er sich merkwürdig verhält. Sie flieht vor ihm und sucht den örtlichen Gendarmen (John Nettleton) auf, der ein wenig englisch spricht. Der verspricht ihr zu helfen und macht sich auf den Weg in den Wald, da taucht Paul wieder auf und Jane ergreift erneut die Flucht. Aber vor wem muss sie eigentlich wirklich Angst haben und wo soll sie bloß hin?
Der Film kommt sehr ruhig daher, es gibt kaum Dialoge und auch nur wenige Darsteller, aber die Handlung ist extrem spannend bis zum Schluss. Nachdem ich den Trailer gesehen hatte, war ich mir erst sehr unsicher, weil mir das doch alles ein wenig verschnarcht vorkam, aber das täuscht gewaltig, denn in Wirklichkeit ist der Film sehr fesselnd, auch wenn nur wenig passiert. Die leeren Landstraßen, die weiten Felder und die Stille der Umgebung können hier sehr unheilvoll wirken. Dazu kommt noch die Sprachlosigkeit, weil Jane sich nicht verständlich machen kann und hilflos der Fremde ausgesetzt ist.
Vor ein paar Wochen habe ich mir das Remake "And Soon The Darkness" (Remake) aus dem Jahr 2010 angeschaut, das mir nicht besonders gut gefallen hat. Nachdem ich jetzt aber beide Filme kenne, bleibt nur zu sagen, das Original ist wirklich um Längen besser als die überflüssige Neuauflage, die eher in die Kategorie B-Movie gehört. Wer einen kleinen und unspektakulären Thriller sehen möchte, dem kann ich das Original jedenfalls sehr ans Herz legen. Ich war wider Erwarten sehr angenehm überrascht von diesem Film und finde ihn äußerst sehenswert.
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