"Fünf Minarette in New York" ist ein Film von Mahsun Kirmizigül (Regie und Drehbuch) aus dem Jahr 2010.
Die beiden türkischen Agenten Acar (Mustafa Sandal) und Firat (ebenfalls Mahsun Kirmizigül) fliegen von Istanbul nach New York, um den dort inhaftierten mutmaßlichen Anführer einer Terrorzelle Haci (Haluk Bilginer) in die Türkei zu überführen. Dieser wird jedoch auf dem Weg zum Flughafen in wahrer Wild-West-Manier befreit und taucht anschließend unter. Der zuständige FBI-Agent Becker (Robert Patrick) tobt und setzt alles daran, Haci aufzuspüren.
Acar und Firat ermitteln indes auf eigene Faust in der fremden Stadt (!) und obwohl sie sich unglaublich blöd anstellen, landen sie bald in Hacis Versteck (!!). Der ist nämlich bei seinem Freund Marcus (Danny Glover) untergetaucht und Hacis Frau Maria (Gina Gershon) geht dort auch ein und aus (!!!), was etwas verwundert, da ja anscheinend das ganze FBI hinter Haci her ist.
Haci entpuppt sich aber als sehr friedfertiger Mensch, der keiner Fliege was zuleide tun könnte. Firat hingegen kann mitunter sehr gewalttätig werden und provoziert Haci ständig, aber ohne Erfolg. Ist Haci aber tatsächlich ein unschuldiges Opfer oder täuscht er alle nur? Tja, dazu sage ich jetzt nichts. Nur so viel, die ganze Rasselbande fliegt zurück in die Türkei und da geht die Geschichte dann weiter. Halt, das stimmt so nicht, da fängt eine andere Geschichte an, die später dann in einem kleinen Dorf in Anatolien endet und zwar so kitschig und tränenreich, das kann ich gar nicht in Worte fassen.
Der Film erzählt also eigentlich zwei verschiedene Geschichten, die aber nur notdürftig miteinander verbunden sind und beide nicht genug ausgearbeitet wurden. So bleibt insgesamt nur ein schaler Gesamteindruck übrig und das Gefühl, einen sehr merkwürdigen Film gesehen zu haben, der nun wirklich nicht überzeugen kann. Die Leistungen der Darsteller sind sehr überschaubar, es gibt zu viele Logiklöcher und Klischees ohne Ende, die Dialoge sind hölzern und teilweise mehr als schlimm und die Handlung ist an vielen Stellen arg vorhersehbar. Mit knapp zwei Stunden ist der Film auch zu lang, aber selbst Kürzungen hätten kein besseres Ergebnis gebracht. Danny Glover, Gina Gershon und Robert Patrick hatten wohl gerade nichts Besseres zu tun, anders kann ich mir ihre Anwesenheit hier nicht erklären. Andererseits, die müssen auch ihre Miete zahlen, das wäre schon ein Grund, aber keine Entschuldigung.
"Der Nr. 1 Kinohit" heißt es, was mich etwas verwundert hat, weil ich bisher so gar nichts darüber gelesen hatte. Der Titel "Fünf Minarette in New York" ist auch eher verwirrend und hat mit der eigentlichen Handlung nicht so viel zu tun, er lässt vielmehr auf eine ganz andere Thematik schließen, die hier aber nur nebenbei gestreift wird. Der erwartete weltweite Kampf gegen den Terror und gefährliche Islamisten versandet hier in einer rührseligen Familiengeschichte. Die Guten sind ganz furchtbar gut und die Bösen sind ganz furchtbar böse. Ach wäre die Welt doch so einfach.
Mich hat der Film etwas ratlos zurückgelassen, ich weiß nicht ob ich lachen oder weinen soll oder ob ich dieses sehr verschwurbelte Werk einfach nur schnell vergessen will. Wahrscheinlich eher letzteres. Mal wieder nur eine sehr eingeschränkte Empfehlung, wenn überhaupt. Schrammt aber gerade noch haarscharf am "Ärgerlich"-Button vorbei, denn dazu ist er dann doch zu unwichtig. Kann man aber trotzdem gerne verpassen.
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