Samstag, 7. Mai 2011

Skin & Bone

"Skin & Bone" ist ein Film von Everett Lewis (Regie und Drehbuch) aus dem Jahr 1996. Bevor ich mich über diesen Film weiter auslasse, möchte ich gleich eine Warnung loswerden: Hände weg von diesem Müll.

Der Film handelt von drei Callboys (Harry, Dean und Billy), die in Los Angeles für die skrupellose und strunzdumme Ghislaine arbeiten. Selbstverständlich verstehen sich die Herren aber nicht als Stricher, sondern als "Schauspieler", was sie sich auch gebetsmühlenartig dauernd selbst vorsagen. Und da sie ja nun einmal alle "Schauspieler" sind, warten sie auch nur auf die Rolle ihres Lebens, gehen zu Castings und zum Vorsprechen und sind dann immer nur verwundert, wenn sie doch nur wieder ihre Klamotten ausziehen sollen. Himmel.

Also schön weiter im Job bleiben und die teilweise sehr ausgefallenen Wünsche der Kunden und Kundinnen erfüllen, sonst gibt es Ärger. Und falls einer mal aussteigen will, tja, das sieht Ghislaine gar nicht gerne und da reagiert sie immer ein bisschen ungehalten.

So, Schluss jetzt mit dem Quatsch. Der Film ist einfach unterirdisch, freundlich ausgedrückt. Ich zitiere hier mal wieder einen Text des DVD-Covers: "Bissig, zärtlich, fesselnd, ungemein berührend und sogar komisch." Von all dem habe ich nichts gesehen. Leider habe ich erst zu spät gelesen, wer hier Regie geführt hat. Von Everett Lewis habe ich bereits "Lucky Bastard" gesehen und der war schon ziemlich blöd, wirkt aber gegen diesen Film wie eine wahre Offenbarung. "Skin & Bone" stammt aus dem Jahr 1996, sieht aber viel älter aus, denn die Bild- und Tonqualität sind ausgesprochen schlecht, was aber wiederum zum Rest des Films passt, denn hier ist einfach alles nur furchtbar.

Im ganzen Film findet sich nicht eine sympathische Figur, die Darsteller sind mies, die Story ist grauenvoll und es gibt meilenweit kein Talent, weder vor noch hinter der Kamera. Es gibt zwar einige Nacktszenen, von denen aber keine einzige irgendwie erotisch ist. Die Schauwerte halten sich auch in Grenzen, denn besonders hübsch sind die Kerle alle nicht. Ich habe mich tatsächlich durch 110 sehr lange Minuten gekämpft und mir diesen unerträglichen Mist angetan, der so entsetzlich hohl und dämlich ist, dass man es kaum fassen kann. Vielleicht sollte sich Everett Lewis ein anderes Hobby suchen, von Filmen hat er jedenfalls keine Ahnung. Wie auch schon in "Lucky Bastard" gibt es auch hier wieder einen längeren und peinlichen Monolog, dieses Mal erzählt einer der Stricher, dass er als Junge mal einen Schokoriegel geklaut hat, mit ungeahnten und weitreichenden Folgen. Ich kann gleich nicht mehr...

Insgesamt gesehen natürlich keine Empfehlung für diesen Schwachsinn, denn dieser Film ist so doof, das glaubt man gar nicht. Ach, und "Ein Klassiker des Queer Cinema", wie uns die Aufschrift auf der Hülle vormachen will, ist das auf gar keinen Fall. Bitte verpassen, ich meine es nur gut.

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