Mittwoch, 18. Mai 2011

Nächte in Wilhelmsburg

"Nächte in Wilhelmsburg" - Die Trilogie - beinhaltet drei Kurzfilme von Roman Deppe (Regie, Drehbuch und Schnitt). Im ersten Teil war auch noch Monty Arnold als Co-Regisseur und Co-Autor dabei.


1. Teil "Eine Nacht in Wilhelmsburg" (2005)

Martin (Thomas Maxeiner) und Murat (Toby Korinth) haben sich in der Videothek in der Murat arbeitet kennengelernt. Nun haben sie ein erstes Date bei Murat in Wilhelmsburg. Martins Freunde Christopher (Jesko Friedrich), Bernd (Roland Kieber) und Gabi (Käthe Lachmann) machen sich aber Sorgen, ob Martin in dieser Gegend überhaupt gut aufgehoben ist und nicht vielleicht sogar in die Falle eines Schwulenhassers tappt. Also wird abgemacht, dass Martin sich um 22 Uhr telefonisch meldet, sonst würden die Freunde zur Rettung antreten. Tatsächlich sind Martin und Murat ein Herz und eine Seele, aber es findet sich weit und breit kein funktionierendes Telefon und die Freunde machen sich voller Sorge auf den Weg...


2. Teil "The Lucio Fulci Experience" (2006)

Seit einem Jahr leben Martin und Murat nun schon zusammen in Wilhelmsburg. Martin ist eigentlich Schauspieler, aber momentan übt er für einen Werbespot für "Banish", ein Putzmittel, das ihn fast zur Verzweiflung treibt. Ihre Freunde beschließen daher, eine Überraschungsparty für Martin zum Einjährigen zu organisieren. Doch dann schleckt Murats Hund Söngul versehentlich etwas vom "Banish" auf, muss sich übergeben und kotzt Martin und Christopher voll. Als Christopher halbnackt im Badezimmer von Martin und Murat steht, taucht Murats Mutter (Carla Becker) auf, die natürlich die Situation vollkommen verkennt und Martin beschimpft. Am Abend, als die Freunde in der Wohnung versammelt sind, taucht Murats Mutter wieder auf und hat die junge Türkin Gülsen (Tanja Bahmani) im Schlepptau, die sie ihrem Sohn andrehen will.


3. Teil "Das Haus am Anfang der Straße" (2007)

Martin ist inzwischen der "Banish-Mann" und wird überall erkannt. Er will aber unbedingt als Schauspieler in einer anspruchsvollen Inszenierung arbeiten und setzt alles daran dem Regisseur Laz Buhrmann zu begegnen. Bernd und sein aktueller Freund Kay (Florian Sachisthal) wollen unbedingt ein Kind haben und bitten Gabi um einen großen Gefallen. Außerdem ist Murats kleiner Bruder Can (Ugur Tasbilek), der kein Wort Deutsch spricht, zu Besuch bei Murat und Martin und versteht nur Bahnhof, während um ihn herum das Chaos tobt und sowohl ein Stripper, der die falsche Adresse für seinen Auftrag hat plötzlich auftaucht und auch Murats Mutter mal wieder mit Gülsen unterwegs zu Murats Wohnung ist.


Ich finde diese Trilogie überaus gelungen und hatte sehr viel Spaß dabei. Die einzelnen Folgen sind ganz im Stil einer Sitcom jeweils zwischen 20 und 35 Minuten lang und beinhalten wunderbare und schräge Charaktere, viel Situationskomik und haufenweise hübsche Ideen, wie z. B. die "Tic Tac-Torte", Shakespeare mit heißen Strips in "Macbeth" oder auch das Restaurant "Lucio Fulci", als stadtbekanntes "Schlussmachrestaurant". Ganz herrlich und teilweise brüllend komisch.

Die Darsteller sind allesamt sehr sympathisch und mit viel Freude an der Arbeit dabei und das macht dieses kleine und feine Projekt in meinen Augen auch so sehenswert. Man spürt tatsächlich, wie viel Herzblut darin steckt und so etwas muss immer gewürdigt werden. Ich kann diese wunderbaren Filme nur empfehlen und wünsche ganz viel Spaß bei den "Nächten in Wilhelmsburg".

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