Sonntag, 29. Mai 2011

To Die Like A Man

"To Die Like A Man" - "Morrer Como Um Homem" ist ein Film von Joao Pedro Rodrigues (Regie und Drehbuch) aus dem Jahr 2009.

Der Film erzählt die Geschichte von Antonia (Fernando Santos), dem alternden Travestie-Star eines Nachtclubs in Lissabon. Antonias große Zeit ist vorüber, jüngere Konkurrentinnen rücken nach, machen ihm seinen Platz streitig und das Leben schwer. Dabei ist schon Antonias Privatleben kompliziert genug. Sein junger Liebhaber Rosário (Alexander David) ist drogensüchtig und verlangt von Antonia, endlich eine richtige Frau zu werden. Seit vielen Jahren schon lebt Antonia als Frau und hat sich Silikonimplantate einsetzen lassen, aber zu der finalen Operation konnte er sich nie durchringen.

Aus einer früheren Beziehung hat er einen Sohn, Zé Maria (Chandra Malatitch), der seinen Vater aber verabscheut und mit seinem eigenen Schwulsein Probleme hat. Wirkliche Liebe und Zuneigung findet Antonia nur bei seinem kleinen Hund, den er abgöttisch liebt.

Antonia und Rosário unternehmen einen Ausflug, aber sie verlaufen sich im Wald und landen im Haus des exzentrischen Transvestiten Maria Bakker (Goncalo Ferreira De Almeida) und seines Gespielen. Hier überschneiden sich Traum und Realität, ein nächtlicher Ausflug wird zu einem einzigartigen Erlebnis und Antonia erkennt plötzlich, dass er sein Leben als Frau hinter sich lassen wird, um als Mann zu sterben.

Wieder zurück in Lissabon muss Antonia ins Krankenhaus, da sich die Silikonimplantate entzündet haben und entfernt sofort werden müssen. Sein Körper ist wegen einer HIV-Infektion ohnehin schon stark geschwächt und gerät jetzt an seine Grenzen. Im Traum erscheint ihm sein Sohn Zé Maria, der sich mit ihm aussöhnt, aber genau so schnell wieder verschwindet, wie er aufgetaucht ist.

Joao Pedro Rodrigues hat hier ein wunderschönes Melodram erschaffen, das gleichzeitig sehenswert und auch schwierig ist. Es gibt schöne, zum Teil sehr magische Bilder, die einen ganz speziellen Zauber vermitteln, aber es gibt auch einige sehr sperrige Momente. Mit etwas über zwei Stunden Laufzeit ist der Film insgesamt zu lang geworden, da besonders in der ersten Stunde wirklich nicht viel passiert, während die zweite Hälfte mit ihren wundervollen Bildern dafür mehr als entschädigt. Da heißt es nur Geduld haben, denn sonst verpasst man noch die wahre Schönheit dieses Films.

Wie gesagt, es gibt tolle Bilder, die im Kopf bleiben und lange nachwirken und es gibt zudem noch wirklich gute Darsteller zu sehen. Besonders Fernando Santos als Antonia ist absolut großartig, seine Leistung trägt mühelos den ganzen Film. Allein schon seinetwegen muss man diesen Film sehen, da führt kein Weg dran vorbei. Insgesamt gesehen ein sehr spezielles Erlebnis, das dem Zuschauer schon ein bisschen was abverlangt, aber letztlich doch überzeugen kann. Für Liebhaber besonderer Filme sehr empfehlenswert.

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