Dienstag, 17. Mai 2011

Mother's Day

"Mother's Day" ist ein Film von Darren Lynn Bousman aus dem Jahr 2010. Es ist ein Remake des gleichnamigen Films von Charles Kaufman aus dem Jahr 1980.

Zur Story nur ganz kurz: Drei Brüder haben sich bei einem Banküberfall übers Ohr hauen lassen und wurden von einem vierten Partner, der nicht zur Familie gehört, gelinkt. Einer der Drei ist außerdem schwer verwundet und so beschließen die Kleinen, erst mal schnell zu Mutti zu fahren. Blöd ist nur, dass Mutti gar nicht mehr in ihrem Haus wohnt, weil das inzwischen zwangsversteigert wurde. Also treffen die drei Holzköpfe nur die neuen Eigentümer und ihre Freunde an, die gerade Einweihung feiern und sperren alle in den Partykeller ein.

Mutti wird aber telefonisch zu Hilfe gerufen und kommt mit ihrem Wohnmobil und der jüngsten Tochter schnell angefahren. War die Sache bisher schon vertrackt, dann eskaliert die Situation jetzt erst recht, denn Mutti ist stinksauer. Erstens, weil ihre Söhne Mist gebaut haben, zweitens, weil man ihr das Haus weggenommen hat, drittens, weil das Geld für die Flucht fehlt, viertens, weil man ihre Söhne nicht nett behandelt usw. Die Liste ließe sich noch beliebig fortsetzen, aber das interessiert sowieso niemanden.

Alles was jetzt folgt, ist eine reine krude Gewaltorgie ohne jeden Unterhaltungswert. Es gibt im ganzen Film nicht eine sympathische Figur, egal ob Opfer oder Täter, alle sind einem schlicht und ergreifend scheißegal und alle benehmen sich wie totale Idioten. Es gibt 110 Minuten lang nur Gemetzel und Geschrei und brutale Gewaltszenen, wer so was mag, bitte sehr, ich klinke mich da aus. Rebecca De Mornay als Mutter ist anfangs noch ganz überzeugend, aber ihre Darstellung der scheinbar netten, doch schwer gestörten Mutter, die ständig allen irgendwelche Lebensweisheiten aufs Brot schmiert und dabei erst lieb lächelt, während sie im nächsten Moment die Zähne fletscht, nervt nach kurzer Zeit schon ganz gewaltig, weil sie sich ständig nur wiederholt. Die anderen Darsteller erwähne ich gar nicht erst namentlich, denn die sind allesamt unwichtig.

Von einer spannenden Handlung ist hier nichts zu sehen und die Frage, wer als nächstes ins Gras beißen muss, ist auch eher uninteressant. Ja, die armen Opfer werden auch selbst zu Tätern, ach wie aufregend und wie tief psychologisch, herrje. Wenn der Film sich damit schmücken will, irgendeine Botschaft zu vermitteln, dann muss ich leider sagen "Hat nicht geklappt".

Normalerweise sehe ich mir solchen Quark gar nicht erst an und ich weiß jetzt auch wieder genau warum. Hier habe ich mich doch tatsächlich von ein paar positiven Kritiken in die Irre führen lassen, aber das wird mir so schnell nicht wieder passieren. Besonders ärgert mich, dass die Gewalt hier völlig unreflektiert gezeigt wird, der Film jeden Anflug von Humor vermissen lässt und sich viel zu ernst nimmt, warum auch immer. Ich habe jedenfalls keinen Spaß daran, einem Haufen Vollidioten dabei zuzusehen, wie sie sich gegenseitig die Köpfe einschlagen. Das Original von 1980 kenne ich übrigens nicht und daran wird sich auch nichts ändern. Insgesamt gesehen natürlich keine Empfehlung von mir für diesen dumpfen Schwachsinn, den Film sollte man wirklich besser verpassen.

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