Mittwoch, 11. Mai 2011

Monsters

"Monsters" ist das Spielfilmdebüt von Gareth Edwards aus dem Jahr 2010. Der Film ist mit einem sehr geringen Budget entstanden - wobei ich persönlich die Legende mit den angeblich nur 15.000 Dollar nicht wirklich glauben kann - und Edwards ist hier gleichzeitig für Regie, Drehbuch, Kamera und visuelle Effekte zuständig.

Zu Beginn des Films kann man lesen, dass vor sechs Jahren eine NASA-Sonde über Mexiko abgestürzt ist, die Spuren außerirdischen Lebens an Bord hatte. Diese Aliens haben sich im Laufe der Jahre zu riesigen krakenähnlichen Gebilden entwickelt und Teile Mexikos sind zur infizierten Zone erklärt worden. Also eigentlich gibt es da mehrere Zonen, aber ich habe irgendwann den Überblick darüber verloren, ist aber nicht weiter schlimm. Jedenfalls soll nun die Grenze zwischen Mexiko und Amerika geschlossen werden, um eventuelle Gefährdungen für die Amerikaner abzuhalten.

Der Fotograf Andrew (Scoot McNairy), der in Mexiko auf der Jagd nach Sensationsaufnahmen von Opfern der Aliens unterwegs ist, wird dazu verdonnert die Tochter seines Chefs sicher in die Staaten zu geleiten. Also schnappt er sich die junge Sam (Whitney Able) und versucht, sie auf einer der letzten Fähren Richtung Heimat unterzubringen. Für viel Geld ergattert er ein Ticket für die Fähre am nächsten Morgen. Nach einem lockeren Abend mit Sam, an dem Andrew vergeblich versucht diese anzubaggern, lässt er sich ziemlich betrunken auf einen One-Night-Stand mit einer Unbekannten ein. Am nächsten Morgen muss er allerdings feststellen, dass er beklaut wurde. Geld, Pässe und Tickets sind weg und damit die Ausreise aus Mexiko scheinbar aussichtslos. Sam besitzt aber noch ihren mit Diamanten besetzten Verlobungsring und damit können sie ein paar mexikanische Schlepper engagieren, die sie durch die infizierte Zone bis zur amerikanischen Grenze bringen sollen.

Das ganze mutet dann ein bisschen so an wie Barbie und Ken im Abenteuerurlaub. Durch ein paar Angriffe der Kraken-Aliens wird das Schlepper-Team allerdings schnell dezimiert und nur noch unsere beiden Hauptpersonen überleben. Die müssen sich dann alleine auf den Weg zur rettenden Grenze machen, wobei hauptsächlich Blondie durch ihre schwache Blase auffällt. Endlich auf der scheinbar sicheren Seite des riesigen Schutzwalls angekommen, wird schnell klar, dass die Aliens auch hier schon heimisch geworden sind. Während Susi und Strolch also auf einer verlassenen Tankstelle auf ihre Rettung warten, gibt sich ein Kraken-Alien-Pärchen vor ihren Augen einer Art Liebesspiel hin, was von unseren zwei Langweilern mit Verzücken zur Kenntnis genommen wird und in einem ausgiebigen Kuss endet. Endlich rückt dann auch US-Militär an und die vermeintliche Rettung naht. Das Ende des Films wurde übrigens schon in der Anfangssequenz vorweg genommen und ist etwas schwer zu deuten. Meiner Meinung nach ist es ein ziemlich endgültiges Ende, aber da lege ich mich nicht fest.

Es ist verdammt schwer, diesen Film zu beurteilen. Einerseits habe ich großen Respekt vor der Leistung von Gareth Edwards, der hier ein paar wirklich gute Ansätze zeigt und viele verschiedene Deutungen des Films möglich macht. Sei es nun politisch oder sozialkritisch, es gibt viele Interpretationsmöglichkeiten und das ist sehr lobenswert. Die Optik des Films ist größtenteils auch sehr gut geraten. Andererseits bietet er nur zwei komplett uninteressante Charaktere, die langweiliger und inhaltsloser nicht sein könnten und überflüssigerweise von einem Möchtegern-Helden und einer jungen Frau in knappen Klamotten verkörpert werden. Garniert wird das alles mit Dialogen zum Weglaufen und mit sehr verschwommenen Bildern von den Kraken-Monstern, die allenfalls blinken und leuchten und ein paar brunftige Töne von sich geben. Bei aller Liebe, aber hier wäre wesentlich mehr Mühe bei der Story nötig gewesen. So erfahren wir nur, dass unser Blondchen mit ihrem Verlobten nicht glücklich ist, aber nichts darüber was sie eigentlich in dieser Gegend zu suchen hatte, während unser Fotograf eine rührselige Geschichte von seinem sechsjährigen Sohn erzählen darf, den er nicht oft sieht, weil die Mutter des Kindes dagegen ist.

Insgesamt gesehen ein Film der mich nicht überzeugen kann, obwohl ich mir wirklich große Mühe damit gegeben habe. Schade, das hätte gut werden können, aber es ist letztlich wegen der doch sehr kränkelnden Story und der beiden fehlbesetzten Darsteller, deren Ausstrahlung leider komplett gegen Null tendiert, einfach ein Flop geworden.

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