Samstag, 7. Januar 2012

The Art of Dying

"The Art of Dying" - "El arte de morir" ist ein Film von Álvaro Fernàndez Armero aus dem Jahr 2000. Das Drehbuch stammt von Curro Royo und Juan Vicente Pozuelo.

Seit vier Jahren gilt der junge Künstler Nacho (Gustavo Salmerón) als vermisst. Seine sechs Freunde von damals, Iván (Fele Martinez), Clara (Maria Esteve), Carlos (Adrià Collado), Patricia (Lucia Jiménez), Ramón (Sergio Peris-Mencheta) und Candela (Elsa Pataky) sagten aus, sie wären aufs Land gefahren, ohne Nacho. Nun taucht plötzlich der ermittelnde Polizist Quintana (Emilio Gutiérrez Caha) wieder auf und befragt Iván erneut nach den Vorkommnissen vor vier Jahren.

Bei einem Junkie wurde der Ausweis von Nacho gefunden. Grund genug für die Polizei, die Nachforschungen wieder aufzunehmen. Bei den sechs Freunden schrillen sofort die Alarmglocken, denn sie haben sehr wohl eine Leiche im Keller liegen, im übertragenen Sinn. Eine Freundschaft verbindet sie eigentlich auch nicht mehr, eher eine Art von Abhängigkeit untereinander. Die Jahre sind nicht spurlos an ihnen vorbeigegangen, sie alle tragen eine Schuld, mit der sie nicht leben können und die sie langsam zermürbt.

Aufgeschreckt durch die neuen Ermittlungen fahren sie an den Ort des damaligen Geschehens, um nach dem toten Körper des ehemaligen Freundes zu schauen. In einem abgelegenen Haus haben sie ihn begraben und dort kommt es erneut zu einer Katastrophe.

In Rückblenden wird das Leben der Freunde vor dem Unglück gezeigt. Nacho war ein exzentrischer Maler, der sehr spezielle und verstörende Bilder angefertigt hat, mit denen die anderen nichts anfangen konnten. Er hatte einigen Erfolg, hielt aber eher wenig von seinen Freunden, bis auf Iván und Clara. Irgendwann ist die Situation eskaliert und Nacho wurde von den anderen wegen seiner scheinbaren Überheblichkeit angefeindet. Ramón, der Proll der Gruppe, wollte Nacho eine Lektion erteilen, aber der geplante Spaß nahm ein übles Ende. Am Ende gab es einen Toten und sechs junge Menschen, deren Leben von da an zerstört war.

Iván verhält sich zunehmend merkwürdig, er hat Alpträume, wird von seiner Freundin Clara verlassen und sieht immer öfter Nacho, der mit ihm spricht ("Denk über Deinen Tod nach" und "Erinnere Dich") und ihm Schlimmes voraussagt. Die anderen glauben ihm nicht und halten ihn für verrückt. Verliert Iván etwa seinen Verstand? Doch dann häufen sich die Todesfälle im Freundeskreis und eine Erklärung dafür scheint es nicht zu geben. Wer wird der nächste sein und vor allen Dingen, wer steckt dahinter?

Mehr kann ich hier nicht verraten, denn der Film schlägt noch so einige Haken, die aber insgesamt sehr gelungen sind. Es bleibt spannend und auch mysteriös, bis zum Schluss. Dieser Film ist wahrlich eine kleine Perle, die man unbedingt anschauen sollte. Die Bilder sind grandios und schön unterkühlt, die Atmosphäre ist zugleich real und unwirklich, einfach perfekt.

Die Schauspieler sind sehr gut besetzt, jeder füllt seinen Part wunderbar aus. Hier gibt es keine schönen Plastikgesichter, sondern echte Charaktere zu bewundern, das unterscheidet den Film ganz klar von irgendwelchen beliebigen Hollywood-Produktionen. Sehr gut gelungen ist auch die Verknüpfung eines der Werke von Nacho mit dem Titel "The Art of Dying" mit den tatsächlichen (?) Ereignissen. Hier hat sich jemand wirklich Gedanken gemacht. Großes Kompliment dafür.

Insgesamt gesehen ein ganz großartiger Film, den wahrscheinlich mal wieder keiner kennt, was sehr schade ist, denn das ist ein sehr gelungener Mix aus Horror, Thrill und Mystery und auch noch hervorragend gespielt. Das Ende ist dann auch noch sehr überraschend. Absolut empfehlenswert.

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