"Black Dahlia" ist ein Film von Brian De Palma aus dem Jahr 2006. Das Drehbuch stammt von Josh Friedman und basiert auf dem gleichnamigen Kriminalroman von James Ellroy.
Die Handlung spielt in Los Angeles im Jahr 1947. Eine junge Frau wird tot aufgefunden, ihre Leiche ist grausam zugerichtet. Ihr Name war Elizabeth Short (Mia Kirshner) und sie wollte in L. A. Karriere als Schauspielerin machen und berühmt werden. Nun, berühmt ist sie geworden, aber ganz anders, als geplant. Bei dieser Geschichte griff James Ellroy in seinem Roman auf eine wahre Begebenheit zurück, denn diesen Mord an Betty Short hat es tatsächlich gegeben und er wurde niemals aufgeklärt.
Die ermittelnden Polizisten sind unter anderem Dwight Bleichert (Josh Hartnett) und sein etwas älterer Kollege Lee Blanchard (Aaron Eckhart), beide ehemalige Boxer, die sich nun im Polizeidienst hochkämpfen. Sie werden beste Freunde und Lees Freundin Kay (Scarlett Johansson) komplettiert das Trio. Die Suche nach dem Mörder von Betty Short wird für Lee und Dwight zur Obsession, unter der auch ihr Privatleben leidet. Zudem melden sich noch Geister aus der Vergangenheit, die es zu bewältigen gilt.
Die Ermittlungen gehen bis in die höchsten Kreise und so mancher hat hier Dreck am Stecken. Es droht Gefahr von vielen Seiten und wer hier keinen klaren Kopf behält, der wird ihn am Ende noch verlieren...
Die Handlung des Films kann man eigentlich gar nicht wiedergeben, weil sie noch so viele Haken schlägt. Mehr jedenfalls, als dem Film insgesamt gut tut. Darum geht es hier aber gar nicht. Ein so umfangreiches Buch in einen zweistündigen Film zu packen, ist immer eine schwierige, fast unlösbare Aufgabe.
Mit Brian De Palma wurde hier ein großartiger Regisseur verpflichtet, dessen Werke immer etwas Besonderes sind. Er hat seinen eigenen Stil, den er auch hier wieder grandios einsetzt. Die Bilder und die Ausstattung sind exzellent und ein wahrer Genuss. De Palma ist ein Künstler, der weiß was er tut. Das könnte also alles so schön und überwältigend sein, wäre da nicht bei der Besetzung so viel schiefgelaufen.
Bei Aaron Eckhart gibt es nichts zu meckern, denn er zählt hier noch zu den Highlights. Er geht zwar manchmal ein bisschen "Over the Top", aber er verfügt über eine komplexe Persönlichkeit, die er mühelos in seine Figur einbringt. Josh Hartnett ist blass, viel zu jung und unerfahren, um diese Rolle glaubhaft spielen zu können, das konnte nur daneben gehen. Gleiches gilt für Scarlett Johansson, die zudem nur ihre einstudierten Gesten hat, die ganz schnell nerven und total unglaubwürdig sind. Unglaubwürdig ist auch die ständig überschätzte Hilary Swank als "verruchte" Femme Fatale. Fatal ist hier nur ihre schlechte Karikatur einer Femme Fatale, die leider nur komplett lächerlich ist.
Der einzige Lichtblick, neben Aaron Eckhart, ist Mia Kirshner als Betty Short, die ihrer Figur wirklich Leben einhaucht und in ihren wenigen Szenen mehr ausdrückt, als alle anderen Schauspieler zusammen. Hier spürt man die Tragik des Lebens dieses jungen Starletts, dessen Träume sich nicht erfüllen und dessen Leben so früh und so grausam enden wird.
Was hätte das für ein großartiger Film werden können, wenn man ihn mit reiferen Darstellern gedreht hätte. So bleibt es leider nur ein Film der verpassten Möglichkeiten, der sich etwas schwerfällig hinzieht und den man sofort wieder vergisst. Lediglich die fehlbesetzten Darsteller bleiben noch eine Zeit im Kopf, aber das ist keine positive Erinnerung. Schade.
Trotz allem empfehle ich noch die Extras auf der DVD, die von der Geschichte Betty Shorts und der Entstehung des Films berichten. Brian De Palma erläutert seine Sicht auf den Film und allein das ist wunderbar anzuschauen. Für den Film an sich gebe ich aber nur eine eingeschränkte Empfehlung ab, so leid es mir auch tut.
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