Sonntag, 15. Januar 2012

Swans

"Swans" ist ein Film von Hugo Vieira da Silva (Regie und Drehbuch) aus dem Jahr 2011.

Tarso (Ralph Herforth) und sein sechzehnjähriger Sohn Manuel (Kai Hillebrand) kommen aus Portugal zu Besuch nach Berlin. Sie wollen Petra (Maria Schuster) besuchen, Tarsos frühere Freundin und Manuels Mutter, die er aber seit dreizehn Jahren nicht mehr gesehen hat und an die er auch keine Erinnerungen hat.

Petra liegt nach einer Chemotherapie im Koma, schwebt irgendwo zwischen Leben und Tod, ist aber insgesamt mehr tot als lebendig. Tarso und Manuel kommen in Petras Wohnung in der Gropiusstadt unter, die sie sich mit ihrer Freundin Kim (Vasupol Siriviriyapoon) teilt, die aber nur selten zu Hause ist. Tarso und Manuel sprechen nicht viel miteinander, zu sagen haben sie sich sowieso nichts. Sie sehen zusammen fern, das ist schon die einzige Gemeinsamkeit.

Tarso besucht Petra und hofft vergebens auf eine Reaktion von ihr, die natürlich nicht kommt. Manuel kann mit der ihm nahezu unbekannten Frau nichts anfangen, er ist lieber mit seinem Skateboard unterwegs und erkundet die Stadt. Neugierig schnüffelt er in Petras Wohnung herum, durchsucht ihre und Kims Sachen, mehr passiert hier nicht. Ach doch, einmal im Krankenhaus befummelt er den nackten Körper seiner Mutter. Das ist dann irgendwo zwischen abstoßend und lächerlich einzuordnen.

War sonst noch was? Ja richtig, Kim ist ein Hermaphrodit, also ein Zwitter. Das ist für die Geschichte völlig unwichtig, ich wollte es nur erwähnt haben.

Gesprochen wird in diesem Film nur wenig und wenn, dann nuscheln die Beteiligten dermaßen vor sich hin, dass sowieso kaum etwas zu verstehen ist. Das ganze Übel dauert stattliche zwei Stunden und verlangt einem ganz schön was ab. Die Figuren sind zu keiner Zeit sympathisch, was die Sache nur noch erschwert. Mit Kai Hillebrand konnte ich persönlich nichts anfangen und mit Ralph Herforth ohnehin nicht.

Einzig erwähnenswert sind die Bilder von Kameramann Reinhold Vorschneider, der sehr gute Arbeit leistet, wie immer. Ansonsten kann ich nur sagen, das ist aufgeblasener Scheiß und völlig überschätzt. Vielleicht habe ich den Film auch nur nicht verstanden, wer weiß.

Als Extra gibt es noch ein auf Englisch geführtes Interview mit dem aus Portugal stammenden Regisseur, das auch noch mal ganze 80 Minuten dauert. Leider ist das nicht untertitelt und der Ton ist saumäßig, also wer sich da auch noch durchquälen will, bitte sehr. Viel mehr als unverständliches Gestammel und ein im Hintergrund ständig klingelndes Telefon gibt es hier nicht.

Von mir also garantiert keine Empfehlung für dieses Werk, sondern eher eine Warnung: Finger weg.

 

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