"Nico - Icon" ist ein Dokumentarfilm von Susanne Ofteringer (Regie und Drehbuch) aus dem Jahr 1995.
Der Film handelt von Christa Päffgen, die 1938 in Deutschland geboren wurde und im Juli 1988 auf Ibiza starb. Sie war ein einsames, aber wunderschönes junges Mädchen, das bereits im Alter von 16 Jahren für Modeaufnahmen engagiert wurde. Kurz darauf zog sie nach Paris, um dort für die Vogue zu modeln.
Bald schon spielte sie auch kleine Nebenrollen in Filmen, bevor sie nach New York ging und dort die Schule von Lee Strasberg besuchte. Später gehörte sie der Factory um Andy Warhol an und wurde Sängerin bei "Velvet Underground". Das hielt jedoch nicht lange, weil besonders Lou Reed, mit dem Nico - so war inzwischen ihr Künstlername - eine kurze Affäre hatte, für ihren Rauswurf aus der Gruppe sorgte. Die beiden Bandmitglieder John Cale und Sterling Morrison blieben Nico jedoch verbunden und halfen ihr bei ihren Soloprojekten.
Ihrer Musik blieb Nico treu und sie trat auch in späteren Jahren immer wieder in kleinen Clubs auf. Von ihrer einstigen Schönheit war allerdings kaum noch etwas übrig, diese hatte sie selbst immer gehasst. Sie gefiel sich in der Rolle eines Freaks und das wurde sie dann auch tatsächlich, denn der über Jahre andauernde Drogenkonsum hatte ihre Schönheit ausgelöscht.
Im Jahr 1962 wurde ihr Sohn Ari geboren, der Vater war Alain Delon, der dies jedoch immer bestritten hat, obwohl sich die Ähnlichkeit mit ihm nun wirklich nicht leugnen lässt. Ari wuchs bei seiner Großmutter Edith Boulogne auf, deren eigener Sohn (Alain Delon) daraufhin den Kontakt zu ihr abbrach. Ari zog später zu seiner Mutter, die ihn selbst an die Drogen brachte und mit ihm gemeinsam Heroin nahm.
Nico hatte im Laufe ihres Lebens viele Liebhaber, darunter unter anderem Philippe Garrel, Lou Reed, Jim Morrison und Jackson Browne. In dieser Dokumentation kommen auch noch einige ehemalige Mitglieder der Factory zu Wort, z. B. Jonas Mekas, Paul Morrissey und Billy Name.
Insgesamt gesehen ist diese Dokumentation ein sehr sehenswertes Projekt, das ich schon in den Neunziger Jahren geliebt habe und nun endlich auch auf DVD vorliegen habe. Zugegeben, die DVD ist schwer zu bekommen und auch etwas teurer, aber sie ist es wert. Das ist ein ganz großartiges Zeitdokument und verdient auf jeden Fall viele Zuschauer. Susanne Ofteringer hat hier einen sehr guten Film geschaffen und der Künstlerin Nico eine späte, aber verdiente Würdigung erwiesen. Ganz große Empfehlung deshalb von mir.
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